Tonic

Tonic Water pur schmeckt nur den wenigsten - im Gin Tonic sieht das anders aus.

Tonic Water pur schmeckt nur den wenigsten – im Longdrink sieht das anders aus.

Was ist Tonic Water?

Tonic Water, das ist in erster Linie der Filler für den Gin Tonic. Eine klare, bittere Flüssigkeit mit Kohlensäure, sowie frisch-zitronigen und blumigen, süßlichen Noten. Der Legende nach nimmt man ein beliebiges Tonic Water, schüttet es in einen beliebigen Gin und hat am Ende einen leckeren Longdrink. Wie sagt der Franzose doch noch gleich? Käse Popäse!

Wieso ist Tonic Water bitter?

Die wichtigste Zutat für ein Tonic Water ist Chinin, das macht den Tonic so bitter und verleiht ihm damit sein Markenzeichen. Chinin stammt aus der Rinde des Chinabaumes, der sogenannten Chinarinde. Die kann man in der Apotheke kaufen oder online bestellen, sie ist also kein orientalisches Zauberpulver, das man nur beim Alchemisten bekommt.

Chinarinde ist das, was Tonic Water bitter macht.

Chinarinde ist das, was Tonic Water bitter macht.

Die Menge an Chinarinde im Tonic Water bestimmt maßgeblich wie bitter es wird und legt damit die grundsätzliche Prägnanz des Tonic Waters im späteren Gin Tonic fest. Das Standard-Tonic Water von Schweppes, das sich in jeder Hausbar findet, ist schon vergleichsweise bitter, die Variante “Dry Tonic” sogar noch bitterer – sie passen zu Gins, die man durch die Bitterstoffe noch hindurchschmeckt. Wer einen eher milden Gin zu Hause hat – zum Beispiel den Botanist – der braucht auch ein mildes Tonic Water, das den sensiblen Gin nicht vergrault. Zum Beispiel das Fever Tree Mediterranean, das eigentlich schon fast pures Mineralwasser mit einem Hauch Zitronenlimo ist.

Wo stammt der Tonic her?

Die Frage ist eher was für Getränke-Historiker und wurde andernorts deutlich schöner beantwortet, als wir es hier könnten. Die Grundidee hinter Tonic Water war aber mal, ihn als Medizin zu benutzen, quasi als Impfung gegen Malaria. Das hat auch funktioniert, die dafür notwendige Menge an Chinin war aber erstaunlich hoch, sodass Tonic Water in den Kolonialzeiten, als es erfunden wurde, wohl nur wenig Spaß gemacht hat.

Ist Tonic Water giftig?

Von der Verwendung als Arznei stammt wahrscheinlich die weitverbreitete Angst, er wäre giftig. Die Menge Tonic Water, die man trinken müsste, um eine Vergiftung zu bemerken, ist jedoch absurd hoch. Wahrscheinlich würde man vorher ertrinken. Ausnahmen gibt es jedoch: Schwangere sollten vom Tonic Water die Finger lassen, genau wie Tinnitus-Patienten, bei denen Tonic neurologische Verwirrung auslösen kann.

Welches Tonic Water ist das beste?

Die Frage lässt sich so nicht beantworten – wie bereits erwähnt, kommt es darauf an, mit welchem Gin man das Tonic Water paart. Insofern gibt es kein richtiges und kein falsches Tonic Water, nur den falschen Gin (der aber wiederum auch nicht schlecht sein muss, wenn man den richtigen Tonic hat). Trotzdem gibt es natürlich Qualitätsunterschiede: Inzwischen bieten auch viele Supermärkte eigene Tonic-Marken an, die jedoch tatsächlich im Wesentlichen bitteres Mineralwasser sind.

Thomas Henry ist die Einstiegsdroge für Tonic-Fans – und hat auf Thomas-henry.de auch gute Ideen für Tonic-Cocktails. Quelle: Thomas Henry

Komplexe und deswegen meist auch teurere Tonic Water bieten vielschichtige Aromen und können deswegen im Longdrink weitaus mehr bewirken, als ihn einfach nur zu strecken und zu verbittern. Es ist ganz ähnlich wie bei der Cola: Man kann natürlich mit einem 30-Cent-Discounter-Cola einen Cuba Libre machen. Oder man nimmt sich eine Coke Vanilla und einen besonders exotischen Rum und schaut, was passiert. Für alle, denen die käuflichen Tonic Water nichts geben, bleibt aber immer noch eine Möglichkeit: Chinarinde kaufen, Limetten schälen, Zitronengras hacken und selber machen!

Gibt es noch andere Tonic Water Cocktails als den Gin Tonic?

Ja – allerdings keine, die man jetzt unbedingt auf der Pfanne hätte. So werden viele Wermut-Cocktails wie der Negroni manchmal mit Tonic aufgespritzt, um ihnen Kohlensäure zu verleihen, ohne die markante Bitternote zu verwässern. Außerdem gibt es neben dem Gin Tonic praktisch auch jede andere Spirituose als Longdrink mit Tonic Water, beispielsweise als Wodka Tonic. Aber bei keinem davon ergänzen sich Spirituose und Filler so formvollendet wie beim Gin Tonic.

Der Tonic Water Party-Trick

Tonic Water fluoresziert, heißt: Es leuchtet bei Schwarzlicht, ähnlich wie ein weißes T-Shirt oder Zahnpasta. Das kann man für Partygags benutzen, beispielweise indem man Eiswürfel aus Tonic Water herstellt und sie für normale Drinks benutzt. Jetzt muss man nur noch seinen Kumpels erklären, warum man ein verdammter Psycho ist und Schwarzlicht in der Küche hat.

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