Cambridge Japanese Gin & der Lychee Sour

Cambridge Japanese Gin in einem Lychee Sour Cocktail.
Cambridge Japanese Gin in einem Lychee Sour Cocktail.
Rezept für den Lychee Sour

Cocktail-Rezept für den Lychee Sour

  • 6 cl Cambridge Japanese Gin
  • 3 cl Lychee Likör
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 1 Barlöffel Grenadine

Alle Zutaten zusammen auf Eis kräftig shaken. In eine gefrostete Coupette ohne Eiswürfel abseihen. Keine Garnitur. Trinken.

Woher bekommt man Cambridge Japanese Gin?

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Die Flasche für dieses Tasting wurde uns für redaktionelle Zwecke zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht.

Japan ist eines der großen Trend-Themen in der Gin-Welt des Jahres 2022. Während viele Marken das vor allem optisch interpretieren, konzentrieren sich andere lieber auf den Inhalt. Gut, schon klar: Auch beim Cambridge Japanese Gin findet sich eine Design-Interpretation des Japan-Themas auf der Flasche, inklusive der obligatorischen Schriftzeichen – im Direktvergleich tritt man hier aber eher subtil auf. Zumindest mal abgesehen von der wuchtigen, quadratischen Flasche, in der allerdings auch die anderen Cambridge Gins abgefüllt werden. Aber von vorn.

Die Story hinter Cambridge Japanese Gin

Cambridge Gin wird im April 2012 von William Lowe gegründet, also ziemlich genau 10 Jahre, bevor dieser Artikel erscheint. Der Mann ist ein dermaßen leidenschaftlicher Liebhaber guter Getränke ist, dass er als weltweit erster zur Titelkombo Master Distiller UND Master of Wine bringt. Weil er mit einem derart geschulten Näschen alles olfaktorisch ganz genau nimmt, entscheidet er sich für seine Cambridge Gins für eine entsprechend penible Herstellungs-Methode: Jedes Gin-Botanical wird einzeln vakuumdestilliert, sprich bei sehr niedrigen Temperaturen – und auch jeweils in einem speziellen Programm, dass sich nach Dauer, Hitze und diversen anderen Eckpunkten unterscheidet. Novodimensionale Destillationsmatrix nennt Cambridge das. Und ja, natürlich sitzt die Distillery in der gleichnamigen Stadt, das aber nur am Rande.

Jedenfalls: Beim Cambridge Japanese Gin wird diese Matrix auf die Schalen von Yuzufrüchten, Shisoblättern, geröstetem weißen Sesam, Szechuanpfeffer und natürlich Wacholder angewendet. Neben der vielzitierten Yuzu sind es vor allem die anderen drei, die uns sofort angelacht haben – der leicht zitronige Szechuanpfeffer kommt zwar häufig in Japanthematischen Gins zum Einsatz, aber nur vereinzelt merklich durch, Shiso ist ein viel zu selten genutztes, außergewöhnliches Kraut und der Sesam verspricht eine gewisse warme Nussigkeit. Bleibt die Frage, ob der Cambridge Japanese Gin das Bild ausmalen kann, dass wir in unserem Kopf von ihm vorskizzieren.

Im G&T gefällt uns der Cambridge Japanese Gin vor allem in Kombination mit mediterranen, leichten Tonics und einer Zitronenzeste als Garnitur.
Im G&T gefällt uns der Cambridge Japanese Gin vor allem in Kombination mit mediterranen, leichten Tonics und einer Zitronenzeste als Garnitur.

So schmeckt Cambridge Japanese Gin

Kristallklar und unauffällig viskos schwenkt sich dieser japanisch inspirierte Gin und setzt dabei zunächst vor allem harzige Wacholdernoten frei, zusammen mit einem Hauch von frischgemahlenem schwarzen Pfeffer. Im Mund erscheint der Gin unerwartet komplex, mit einer wunderbar grasig-frischen Mischung aus Gurke und Wacholder, begleitet von einem Hauch von Eukalyptus und einer spannenden Aromatik irgendwo zwischen Zitrus und Ingwer. Im Finish bleibt neben Zitrus- und Wacholdernoten dann ein leichtes Aroma von Eiswaffeln zurück, das uns sofort an das graue Sesam-Eis aus dem japanischen Restaurant denken lässt.

Der Cambridge Japanese Gin pur und in Cocktails

Wer aus diesem Gin das Maximum herausholen möchte, sollte sich am besten tatsächlich etwas Sesam, Shiso und Szechuanpfeffer besorgen, um bei der Verkostung daran zu schnuppern und die Aromen im Gin wiederzuentdecken. Diese authetisch-asiatischen Geschmacksnuancen sind so gut in diesen eigentlich sehr klassischen Gin eingearbeitet, dass man andernfalls auch einfach davon ausgehen könnte, dass hier einfach Gurke, Ingwer, Koriander und schwarzer Pfeffer in der Destille gelandet sind. Der Gin hält also, was das subtil-elegante Design verspricht.

Ein irre guter Gibson Martini mit Cambridge Japanese Gin.
Ein irre guter Gibson Martini mit Cambridge Japanese Gin.

Was dann auch für den passenden auf der Webseite vorgeschlagenen Drink gilt: einen Martini mit Shisoblatt als Garnitur. Das war dann zwar leider beim Asiashop unseres Vertrauens aus, trotzdem probieren wir diesen Gin natürlich in diversen Martini-Varianten – und feiern ihn vor allem in Kombination mit einer sauer eingelegten Silberzwiebel als Gibson Martini. Für ein eigenes Experiment wünschen wir uns etwas Florales, das gut zu den Gurken-Aromen passt, fand Rosen und Kirschblüten aber zu klischeehaft. Also packen wir den sauer-floralen Lychee-Likör aus – und sind vom Ergebnis ziemlich begeistert:

Ein Lychee Sour mit Cambridge Japanese Gin, Zitronensaft, Lycheelikör und Grenadine.

Lychee Sour

Bisher ohne Wertung
Vorbereitungszeit: 2 Minuten
Zubereitungszeit: 1 minute
Cocktail-Kategorie: Sour
Epoche: Modern
Geschmack: Floral, Sauer, Süß
Spirituosen: Gin

Glas & Barwerkzeuge

Zutaten

  • 6 cl Cambridge Japanese Gin
  • 3 cl Lychee-Likör
  • 2,25 cl Zitronensaft
  • 1 Barlöffel Grenadine

Zubereitung

  • Alle Zutaten zusammen auf Eis kräftig shaken.
  • In eine gefrostete Coupette ohne Eiswürfel abseihen.
  • Keine Garnitur.
  • Trinken.
Floral-saure Eleganz.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

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Zuletzt überarbeitet am

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

2 Kommentare

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  • lieber Johann, der Drink könnt lecker. hab auch schon ein zweimal versucht Lychee Aromen in Cocktails zu bekommen aber mich dabei eher schwer getan.. zermatscht oder als Sirup ist der Geschmack fast zu fein um sich gegen irgendwas anderes als Vodka durchzusetzen.. dürfte ich daher erfahren, Wochen Lychee Likör ihr verwendet habt?
    LG Dennis

    • Moin Dennis,

      mit frischen Lychees ist in der Tat aromatisch alles etwas schwierig. Es gibt diesen kleinen Millimeter innerhalb der aromatischen Balance, da ist das Bombe, drunter schmeckt man sie nicht, drüber sind sie blumiger Aromenmatsch. Falls du da mal doch einen Kniff findest: Nehmen wir 🙂

      Bis dahin: Kwai Feh heißt der Lychee-Likör, ich hätte noch nie einen anderen probiert oder wüsste auch nur von einem hier erhältlichen. Qualitativ würde ich ihn beschreiben als “Gets the job done” 😉