Mount Gay Black Barrel Rum, der Last Sword und der Enhanced Frangelico Sour

Der Mount Gay Black Barrel Rum begeistert uns vor allem in Drinks mit Falernum.
Der Mount Gay Black Barrel Rum begeistert uns vor allem in Drinks mit Falernum.

Hach, Barbados. Der Rum von der Karibik-Insel hat einen großen Ruf, die Destillen wie Foursquare oder eben Mount Gay gehören zu den ganz großen in der Rum-Welt. Vor allem unabhängige Abfüller lieben das Eiland – Rum darf hier weder gezuckert noch mit irgendwelchen Zusätzen bearbeitet werden. Entsprechend finden Freunde unverfälschter Rum-Sorten mit echten Barbados-Rum relativ zuverlässig genau das was Sie suchen. So auch beim ebenfalls nicht nachbehandelten Mount Gay Black Barrel – aber verspricht der Name da vielleicht sogar noch ein bisschen piratigen Rauch und Feuer?

Die Flasche für dieses Tasting wurden uns von der Diversa Spezialitäten Gmbh zur Verfügung gestellt, Bedingungen gab es nicht. Mehr Informationen dazu am Ende des Artikels.  

Die Story hinter Mount Gay Black Barrel

Wenn ihr etwas mehr über Barbados-Rum oder die Destille Mount Gay erfahren möchtet, empfehlen wir die Lektüre unseres Artikels über den Mount Gay XO. Wer darauf keinen Bock hat, sollte trotzdem wissen, dass die Mount Gay Distillery als älteste aktive Brennerei überhaupt gilt. Gegründet 1703 wird hier seit über 300 Jahren Rum gebrannt. Derzeit fließt der meiste davon in die fünf Standard-Blends, die zwischen 2 und 30 Jahre alten Rum enthalten. Mit seinen (inoffiziell) 2 bis 7 Jahren liegt der Black Barrel in der Mitte der Range.

Mount Gay Black Barrel in einem Dark & Stormy-Cocktail.
Mount Gay Black Barrel in einem Dark & Stormy-Cocktail.

Wie fast alle Mount Gay Rums besteht er aus einer Mischung aus Pot Still und Column Still Rums, sprich aus (im Schnitt) eher schweren und eher leichten Destillaten. Die Rums aus den einzelnen Brennprozessen werden zunächst einzeln gelagert und anschließend noch einmal zusammen in einem Ex-Bourbonfass nachgereift. Der Name Black Barrel rührt daher, dass die Finishing-Fässer noch einmal besonders kräftig von innen ausgebrannt werden. Ein einfaches “Toasting” ist Usus, toastet man etwas mehr, gelangen rauchigere und andere Geschmacksstoffe in den Rum als normal. Und wie die sich auswirken finden wir jetzt heraus:

So schmeckt Mount Gay Black Barrel

Angenehm schwer schwenkt sich der rotbraune Rum, mit Dutzenden dicker Nasen, die sich an der Glaswand entlangziehen. Der Duft ist würzig-fruchtig und erstaunlich vielseitig. Vanille, Orangen, Zimt und Holz nehmen wir sehr schnell wahr, dazu kommt eine leichte, fruchtige Säure, die an Champagner erinnert. Nach ein paar Minuten an der Luft gesellt sich sehr dunkel gerösteter Karamell dazu, der aber hinter der frischen Würze der anderen Aromen zurückbleibt.

Nase: Vanille, Orangen, Zimt, Holz, Champagner, dunkel gerösteter Karamell

Mund: Orangenmarmelade, Nelken, Vanille, Schaumwein, Rauch, verbranntes Holz, Zimt

Im Mund kommt er mit einer gewissen Spritzigkeit und einer leichten Süße, aber auch mit einem leichten Pfefferbrennen an, das jedoch schnell verfliegt. Süße Orangenmarmelade mit Nelken ist geschmacklich unser erster Eindruck, dann kommt die Vanille nach und auf dem Weg zum Rachen wieder dieser säuerliche Anklang von Schaumwein. Im Abgang ist dann ein recht schön Rauch und verbranntes Holz zu schmecken, der Nachgeschmack bringt den Zimt wieder zurück.

Der Rum pur in Cocktails

Das “Black Barrel” darf man keinesfalls als “ACHTUNG, RAUCHBOMBE” verstehen, wer also einen Islay Rum sucht, wird enttäuscht. Wer dagegen auf einen typischen Mount Gay mit ein paar Extras schielt, erhält genau das: die sanften Einschläge von Gewürzen in Kombi mit den gerösteten Holz-Tönen macht den Rum auch im Pur-Genuss spannend, auch wenn er dafür vielleicht ein bisschen viel Schärfe hat – da macht sich im Vergleich zum Mount Gay XO einfach die kürzere Lagerzeit bemerkbar.

In Cocktails ist von der allerdings nichts mehr zu spüren, stattdessen entfaltet der Black Barrel hier seine Würzigkeit und die Vanille-Töne und bekommt dadurch sogar leichte Ansätze eines trockenen Spiced Rums. Das macht ihn in einem Longdrink wie dem Dark and Stormy genauso interessant wie in einem Corn n` Oil mit Falernum. Generell bekommen wir den Eindruck, dass er mit diesem Rum-Gewürzlikör auf wunderbare Weise harmoniert. Das inspiriert uns zu zwei – wie wir in unserer Unbescheidenheit finden – ziemlich geilen Drinks, von denen einer zugegeben als Dessert durchgeht.

Enhanced Frangelico Sour

  • 3 cl Mount Gay Black Barrel
  • 3 cl Limettensaft
  • 3 cl Amber Falernum
  • 3 cl Frangelico
  • 1 Eiweiß

Alle Zutaten zusammen auf Eis für ungefähr 45 Sekunden shaken (um das Eiweiß aufzuschäumen – funktioniert hier in Tests besser als ein Dry Shake) und in einen Weinkelch ohne Eis abseihen. Mit abgeflämmten Marshmallos und Pistazien garnieren. Trinken. 

The Last Sword (nach dem Last Word)

  • 3 cl Mount Gay Black Barrel
  • 3 cl Limettensaft
  • 3 cl Old Judge Falernum Special Reserve1
  • 3 cl Chartreuse

Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken, in einen Weinkelch ohne Eis abseihen und mit einem Limettenrad garnieren. Trinken.

Mount Gay Black Barrel in einem Last Sword, einem Last Word-Twist mit Rum, Chartreuse, Limettensaft und Old Judge Falernum.
Mount Gay Black Barrel in einem Last Sword, einem Last Word-Twist mit Rum, Chartreuse, Limettensaft und Old Judge Falernum1.

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Fazit: Spannender Rum, der ähnlich wie die meisten Mount Gays eine gewisse Vanille- und Bourbon-Ähnlichkeit mitbringt, durch die leichten Röstaromen und eine angenehme Würzigkeit aber für sich steht.

Daten: 43 Prozent, Barbados, 0,7 Liter, um 32 Euro

Der Deutsche Vertrieb des Mount Gay, die Diversa Spezialitäten GmbH, hat uns eine Flasche des Mount Gay Black Barrel für redaktionelle Zwecke zur Verfügung gestellt, danach aber weder auf Art noch Umfang eventueller Artikel, noch das Tasting Einfluss zu nehmen versucht. Wir sagen Danke für die tolle und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Bei den markierten Produkten handelt es sich um Spirituosen, an deren Vertrieb Johann in seinem Dayjob beteiligt ist. Er bekommt keine Provision für ihre Erwähnung und sein Arbeitgeber hat keinen Einfluss darauf, wann und in welcher Weise er auf Cocktailbart Produkte des Unternehmens erwähnt. 

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"