Rezept für den Philadelphia Fish House Punch
- 3 cl Cognac
- 1,5 cl Jamaica Rum
- 1,5 cl Pfirsichlikör
- 3 cl Zitronensaft
- 2,25 cl Demerarasirup
Alle Zutaten auf Eis shaken und in einen Tumbler mit frischem Eis abseihen. Mit frischgeriebener Muskatnuss bestreuen. Trinken.
Die Einkaufsliste für den Philadelphia Fish House Punch
- Cognac de Luze VSOP*
- Alternativ: Pierre Ferrand 10 Generation*
- Appleton Estate 12 Jahre*
- Alternativ: Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength*
- Peachtree*
- Alternativ: Hiebl Pfirsichbrand
- Demerara-Zucker*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Wer Punch hört, denkt praktisch immer zuerst an den deutschen Punsch, sprich an eine Schüssel Bowle. Aus gutem Grund: Ursprünglich wurde praktisch alles, was wir heute als “Punch” kennen in besagten Schüsseln ausgeschenkt, das gilt auch für alle bekannten Cocktails dieser Kategorie. Der Philadelphia Fish House Punch ist da keine Ausnahme, wird aber wie die meisten seiner Art heute eher als einzelner Drink bestellt und gemixt. Weil ein “Punch” aber eben ursprünglich nicht dieser krude Mix von Omas Silvesterparty ist und nur gelegentlich in 40 Kilo Obst und Perlwein vom Discounter ersäuft wird, sind auch die Single-Punch-Portionen oft sehr nahe am Original.
Denn eigentlich besteht ein klassischer Punch aus Zucker, Limetten- oder Zitronensaft, Schnaps und Wasser, Tee oder zusätzlichem Saft mit Gewürzen und ist damit vielmehr ein eher simpler Drink. Und wenn man das normalerweise enthaltene Wasser über das Shaken mit Eis ins Glas bringt, hat man den immensen Vorteil, dass die Brühe nicht lauwarm ist, wie leider ach so viele halbherzig gekühlten Punsches und Bowlen, die wir unserem Leben probieren mussten.
Die Story hinter dem Fish House Punch
Als Jerry Thomas 1876 das Rezept für den Philadelphia Fish House Punch in seinem Buch How to mix Drinks veröffentlichte, nannte er einen gewissen Charles G. Leland als Inhaber des Rezepts. Entstanden ist es aber im inneren Zirkel des ganz realen Philadelphia Fish House Club: einer Gruppe wohlhabender Siedler, die sich in der ersten Hälfte des 18 Jahrhunderts am Schuylkill-Fluss ein Clubhaus baute, um dort ungestört angeln zu können. Wie bei all diesen Clubs dieser Zeit (und ein bisschen schlägt das bis heute durch) ging es im Wesentlichen um’s Trinken. Angeblich hatte jeder dieser Clubs ein ganz eigenes Rezept für einen Spezial-Punsch. Ob der von Thomas genannte Charles G. Leland Mitglied des Clubs war oder es von einem Mitglied des Clubs bekommen hatte, ist heute nicht mehr bekannt.
Im Gegensatz dazu weiß man aber, dass die Club-Mitglieder am Schuylkill-Fluss ein bisschen größenwahnsinnig wurden und ihr Refugium irgendwann zu einer Kolonie und später sogar zu einem amerikanischen Bundesstaat ausriefen. Während dieser Spleen irgendwann vorbeiging, nennen die Mitglieder ihr Clubhaus aber bis heute ihr “Schloss”. Und das wirkliche wahre Original-Rezept für ihren Punch verraten sie auch nicht. Daher bleibt uns wenig mehr, als das Rezept von Leland und Jerry Thomas, dem er es verraten hat, zu benutzen. Zum Glück ist das aber ohnehin irre lecker:
Zutaten
- 3 cl Cognac
- 1,5 cl Jamaica Rum
- 1,5 cl Pfirsichlikör
- 3 cl Zitronensaft
- 2,25 cl Demerarasirup
Zubereitung
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Das richtige Rezept für den Philadelphia Fish House Punch
Im Grunde ist der Philadelphia Fish House Punch in der Einzel-Variante ein ganz normaler Sour, meist ungefähr im Verhältnis 6:3:2 gemixt, wobei die “6” sich auf den Spirituosen-Anteil als Ganzes bezieht. Hier gehen die Meinungen und Vorlieben ein wenig auseinander – die einen setzen eher auf mehr Rum und weniger Weinbrand, die anderen nehmen einfach einen etwas aromatischeren Rum, damit man ihn auch durchschmeckt, und erhöhen den Cognac-Anteil. Zu Letzteren gehören wir. Dreht man das Verhältnis Cognac zu Rum nämlich um, haben die meisten der feinen französischen Weinbrände in diesem Drink wenig mehr zu tun, als eine unscheinbare Nuance reinzubringen, was dem Drink wiederum Komplexität nimmt.
Die richtigen Zutaten für den Fish House Punch
Beim Cognac solltet ihr einen nicht allzu feingeistigen wählen, etwas mit Frucht und ein bisschen Kraft, sodass die Eigenheiten auch durchkommen. Cognac de Luze VSOP ist dafür eine gute Wahl, aber auch der Pierre Ferrand 10 Generations macht in diesem Drink viel Freude. Beim Rum testen wir mit Appleton 12, was für eine feine Rum-Untermalung sorgt. Etwas brachialer, aber spannend wird’s mit Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength.
Beim Pfirsich wird ursprünglich nach einem Brand verlangt statt nach einem Likör – Pfirsichbrand ist aber eine irre seltene Nummer, wahrscheinlich weil absurd viel Obst notwendig ist, um aus Pfirsichen ein Destillat zu brennen. Die meisten, die darauf setzen, greifen zum Hiebl Pfirsichbrand und sind durchweg begeistert. Wer beim einfacher zu bekommenden Likör bleiben will, muss nicht groß Geld ausgeben, der Standard-Peachtree funktioniert im Philadelphia Fish House Punch sehr gut. Einen Ticken feiner wird’s zum Beispiel mit dem For the Lovers Yellow Peach.
Knackpunkt: Demerara-Sirup. Den kriegt man quasi nirgends zu kaufen, man muss ihn selber herstellen. Dazu mischt ihr einen Teil Demerarazucker, also unraffinierten Rohrzucker mit einem Teil Wasser und erhitzt das unter Rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Noch einen Ticken spannender wird die Nummer, wenn ihr dunklen Muscovado nehmt statt Demerara, der bringt noch eine schöne Malz-Note mit rein. Wer so gar keinen Bock auf selbstgemachten Sirup hat, greift zu dunklem Ahornsirup oder dunklem Zuckersirup – weißer Zuckersirup ohne würzige Noten lässt den Drink aber mit einem “Irgendwas fehlt mir da”-Gefühl zurück.
Und wenn ich den Philadelphia Fish House Punch als Punch will?
Dann schaut ihr zu Jerry Morgenthaler. Eine tatsächliche Bowle fein auszutarieren ist deutlich schwieriger, als einen Drink zu mixen, finden zumindest wir, die das seltener machen. Deshalb verlassen wir uns bei sowas fast immer auf die Rezepte anderer – und das Morgenthalersche Fish House Punch-Rezept mit Oleo Saccharum ist krass gutes Zeug.
Die Einkaufsliste für den Philadelphia Fish House Punch
- Cognac de Luze VSOP*
- Alternativ: Pierre Ferrand 10 Generation*
- Appleton Estate 12 Jahre*
- Alternativ: Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength*
- Peachtree*
- Alternativ: For the Lovers Yellow Peach*
- Alternativ: Hiebl Pfirsichbrand
- Demerara-Zucker*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
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Sehr genial. Mochte sogar meine Freundin was ich bei der Konstellation und mangels Lager dem Einsatz von Meyers’s Jamaica Rum statt Appleton nicht erwartet hätte. Sie ist eher so der milde Typ. Geiler Drink, Danke!
Ausgesprochen lecker, aber den Anteil vom “For the Lovers” hab ich ein bisschen zurück geschraubt. Find, der macht sonst den Rest geschmacklich platt. Und wenn man 1 cl Sirup durch nen Teelöffel Oleum Saccharum ersetzt, wird es noch besser (Zucker und Zesten kurz gemörsert und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen).
Hängt immer auch so ein bisschen vom verwendeten Rum und Cognac ab, aber ja – wenn der die Herrschaft übernimmt im Drink, war er eindeutig zuviel.
Und Oleo Saccharum funktioniert in dem Drink in der Tat absurd gut, grade auch, aber klar nicht nur in der Batched Version als “richtiger” Punsch. Ich bin nur immer zu faul, vorab für einen oder zwei Drinks Oleo zu machen 😉