Cocktail-Rezept für den Touchdown
- 6 cl Wodka
- 2 cl Apricot Brandy
- 2 cl Zitronensaft
- 1 cl Grenadine
- 6 cl Maracujasaft
Alle Zutaten auf Eis shaken und in ein Longdrink-Glas mit frischem Eis abseihen. Mit einer Orangenscheibe garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für den Touchdown
- Stolichnaya Vodka*
- Apricot Brandy*
- Nachtmann Bossa Nova Longdrink-Glas*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
“Wir machen Teamfotos mit Cocktails. Was trinkst’n du am liebsten?” – “Tja, weiß nicht. Nen’ Touchdown?” Ein ganz normales, banales Gespräch, dass ich vor Jahren mit einer wunderbaren Kollegin geführt habe – und trotzdem hat es mich ein wenig aus der Bahn geworfen. Klar “kannte” ich den Touchdown. Gibt’s ja in jeder Disco und Studentenkneipe, das Ding. Aber ich hatte mir wirklich noch nie Gedanken darübergemacht, was da eigentlich drin ist. Er begegnet einem außerhalb dieser Welt nämlich praktisch nie. Existieren Disco-Cocktailkarten und die Realität überhaupt in derselben Daseinssphäre?
Jedenfalls: Der Tag war stressig, trotzdem verbrachte ich knapp eine Stunde damit, die zig unterschiedlichen Varianten auf einen Nenner zu kriegen, die ich im Netz fand. “Was magst’n du an dem?” fragte ich irgendwann, um die Suche eingrenzen zu können. “Der is’ so fruchtig” bekam ich als Antwort und mixte irgendwas Erträgliches. Wann immer ich von da an interessehalber auf die Suche nach Touchdown-Rezepten ging, gab ich schon nach kurzer Zeit genervt auf. Zu viel von allem und nichts. Diesmal habe ich im Angesicht des drohenden Super Bowls tiefer gegraben. Ich stieß auf ein Schlangennest aus Lügen. Und im Schnitt auf ungefähr diesen Drink:
Glas & Barwerkzeuge
Zutaten
- 6 cl Wodka
- 2 cl Apricot Brandy
- 2 cl Zitronensaft
- 1 cl Grenadine
- 6 cl Maracujasaft
Zubereitung
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Nochmal zu diesem Schlangennest aus Lügen …
Die meisten Artikel zum Touchdown halten sich keine Sekunde mit der Historie dieses Drinks auf, kommen direkt zum Rezept. Einige wenige versuchen eine Verbindung zum American Football herzustellen. Nachvollziehbarerweise, das war ja auch mein Grund für die Recherche. Ihr wisst schon, Touchdown ist, wenn einer von den Typen auf dem Feld zu heroischer Musik über’s ganze Feld läuft, während alle anderen einen halben Meter hinter ihm auf den Boden fallen. Oder so. Jedenfalls gibt sich der eine oder andere Autor die Mühe, zu erklären, dass der Drink recht sicher aus den 50ern kommt, weil da viele Saft-lastige Cocktails entstanden sind und weil Wodka da in den USA gerade in war. Nicht mal falsch, guter Ansatzpunkt – nur nirgends auch nur im Ansatz belegt. Doof außerdem: Auf keiner größeren amerikanischen Cocktail-Seite gibt es auch nur einen Hinweis auf diesen Drink. Er existiert in den Staaten schlicht nicht. Der Touchdown ist allem Anschein nach ein Cocktail von hier.
Schmeißt man die Google-Bildersuche an, um herauszufinden, wie dieses als Amerikaner getarnte deutsche Phantom denn aussehen könnte, bekommt man ein Farbschauspiel aus gelb und rot, mit unterschiedlichsten Marmorierungen und Farbverläufen, selten mal ein gelbes Glas mit Maracujasamen drin. Ein bisschen tiefere Recherche ergibt dann aber, dass der Großteil der eingesetzten Bilder Stock-Fotos sind. Im Netz verfügbare Bilder von irgendwelchen anderen fruchtigen Drinks oder gleich solche, die nur mit einem generischen “Cocktail” verschlagwortet wurden. Und auch wir sahen uns wegen allzu schlechter Klickraten dazu genötigt, hier KI-Bilder in Rezept und Aufmacher zu benutzen.
Die meisten Menschen, die über den Touchdown schreiben, haben nämlich allem Anschein nach nie einen gemixt, geschweige denn fotografiert. Hätten sie das, wüssten sie, dass dabei eine unschöne, lachsfarbene Plörre rauskommt (auf die wir ehrlich gesagt auch nicht klicken würden) wie im Bild unten. Aber die könnte doch zumindest noch schmecken, oder?
Die richtige Zutatenkombi für den Touchdown
Ja, gut. Wir haben die Variante oben als häufigste Zutatenkombination identifiziert, in zwei, drei Varinten nachgemixt und sind dann auf das obige Ergebnis gekommen. Schmeckt jetzt zugegeben okay. Weil Saft okay schmeckt. Aber weder schmeckt man den Alkohol raus, noch ist die Süße über mehr als ein Glas hinweg zu ertragen. Katergarant. Wir überlegen, mit der Zutatenkombination etwas extremer herumzuspielen, aber lassen es am Ende bei der besten Version des “Originals”.
Wir glauben schlicht nicht, dass jemand der einen Touchdown bestellt, den mutmaßlich vergleichsweise trockenen und schnapslastigen Drink will, den wir aus Maracuja, Wodka, Apricot Brandy, Zitrone und Grenadine bauen würden. Also: Viel Spaß beim Super Bowl, genießt euren Touchdown mit Bedacht – denn ein alkoholischer Fondue-Effekt (schlagartiges Sättigungs-Gefühl nach 45 Minuten Hunger) ist bei derart verstecktem Schnaps auf jeden Fall zu befürchten.
Die Einkaufsliste für den Touchdown
- Stolichnaya Vodka*
- Apricot Brandy*
- Nachtmann Bossa Nova Longdrink-Glas*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.
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Hallo, habe mal den Touchdown nachgemixt und komme mit eurer Aussage das bei dem Drink die Süße über mehr als ein Glas hinweg nicht zu ertragen ist absolut nicht klar.
Nach oben genannten Rezept bei mir nur sauer. Habe dann die Zitrone auf 15ml und den Saft auf 30ml reduziert und den Apricot Brandy auf 30ml erhöht aber selbst damit kaum ein anderes Geschmacksbild.
Als Apricot nehme ich Scheibel Alte Zeit und beim Maracuja habe ich Rabenhorst (https://www.rabenhorst-shop.de/rabenhorst/maracuja-mini-bio_59755666_18826). Und ja bei Drinks mit Wodka schmeckt man nie was von der Spirituose.
Moin Olaf,
den Maracuja-Saft hatten wir noch nie, aber wenn er mit “Natürlich sauer” wirbt, kann’s durchaus daran liegen. Wir haben mit Rauch gemixt, der jetzt nicht überbordend sauer ist und generell sind wir ein bisserl sensibel, wenn’s um Süße geht, wie wir immer wieder feststellen müssen. Ergo, wenn du keine Saft-Experimente machen möchtest, gib ruhig einen Schuss Zuckerrohrsirup dazu, wenn’s dir zu sauer wird.
Danke . . . ich habe 100% Direktsaft genommen und hier im Rezept ist dann quasi die Rede von Saft wo nur 25% Maracujasaft enthalten ist.
Das soll jetzt keine Kritik sein aber sonst wird doch immer betont (nicht nur bei euch auch sonst) man solle Saft immer wenn möglich frisch pressen.
Ist Maracujasaft 100% so gar nicht in Drinks zu verwenden?
Ich müsste den 100% Saft den ich jetzt habe mit Wasser und Zuckersirup Verdünnen und dann erst zum Mixen nehmen?
Ahoi Olaf,
wie gesagt: den Rabenhorstsaft hatte ich noch nie. Entsprechend kann ich dir da leider auch nicht die Feinjustierung abnehmen.
Eventuell ist ein Drink, der tatsächlich auf frische Maracujas setzt und in dem sie geschmacklich auch Sinn ergeben mal einen Blick wert: https://cocktailbart.de/cocktails/cocktails-mit-wodka/pornstar-martini/