„Wir feiern am Samstag bei uns im Schrebergarten – kannst du dich da eventuell um die Drinks kümmern?“ Die Frage kennt jeder Hobbybartender und jede Hobbybartenderin. „Klar“ sagen wir dann meistens, wir wollen schließlich alle ein bisschen mit unseren Schüttelskills posen. Also schleppen wir Shaker, Rührgläser und ein Monatsgehalt in Limetten zur Partylocation und stehen dann hinter einem stromlosen Bretter ohne fließend Wasser.
Die Cocktails kalt kriegen? Kein Problem, wir haben jede Menge Eis. Wein, Bier und Softdrinks? Alles lauwarm. Und da können eure lebensverändernden Mojitos den Leuten in der Hand festfrieren – am Ende erinnert sich ein Teil der Party nur an ein 26 Grad warmes Glas Rosé. Also muss in irgendeiner Form ein Weinkühler her.
Getränke kühlen ohne Strom
Dass ihr hinter der Bar weder Kühlschrank noch Strom habt, das kommt häufiger vor als man denkt – dafür müsst ihr nicht mal auf eine Gartenparty, auch bei so mancher Event Location ist die Cocktail-Theke nur ein einzelner Tresen im Nirgendwo. Also müsst ihr alles, was ihr nicht ohnehin mit Eis serviert, schüttelt oder rührt, anderweitig kühlen.
Die einfachste Methode (neben maßgeschneiderten Bierkasten-Eiswürfeln): Bier, Wein, Schampus und Cola einfach in eine Eiswanne packen. Das sieht meistens spitze und nach Party aus, hat aber vor allem im Sommer den Nachteil, dass da früher oder später nur noch eine Suppe voller nasser Flaschen steht. Und kommt ja nicht auf die Idee, die Getränke in euer Cocktail-Eis zu packen – gerade in Pandemiezeiten ist eher davon abzuraten, dass die komplette Gästeschar ständig mit ihren nackten Pfoten ins Eis greift.
Besser: Ein oder zwei große Styropor-Kühlboxen und die mit jeder Menge Kühlakkus füllen. Das hält länger, ist nicht so feucht und verbraucht nicht Unmengen an gutem Eis. Wenn sich die Leute selbst bedienen, macht am besten eine Box für Wein & Aperitifs, eine Box für Bier und beschriftet beide. Am besten mit dem Hinweis „Bitte wieder schließen“, sonst war’s das mit der Kühlwirkung.
Übrigens: Wenn die Getränke selbst schon gekühlt in der Box landen, hält die ganze Nummer deutlich länger kalt. Und wenn ihr irgendwas warmes möglichst schnell runterkühlen wollt, gibt’s eine ganze Bandbreite an Freezing-Tipps, um Flaschen auf Temperatur zu bringen.
Getränke kühlen mit Strom
Auf Gartenpartys eher selten und absoluter Luxus, Indoor aber meistens gegeben: elektrische Kühlmöglichkeiten für Getränke. Wer’s richtig fancy hat, besitzt dann sogar einen eigenen Weißwein-Kühlschrank und ihr müsst euch wirklich nur noch um’s Cocktails schütteln kümmern und ab und an eine kalte Flasche hervorzaubern.
Kleinere, leichte Kühlschränke lassen sich selbstverständlich auch mitten in die Wiese tragen und mit einem Outdoor-tauglichen Verlängerungskabel oder einem Generator draußen versorgen. Deren Kühlleistung ist allerdings meistens eher behäbig. Kennt ihr sicher noch von eurem Gerät aus der ersten Ein-Zimmer-Wohnung, oder? Jedenfalls solltet ihr bei einem solchen Modell den Kälteregler auf „Arktis“ drehen sonst ist beim ständigen Öffnen und Nachlegen warmer Flaschen irgendwann die kalte Luft raus.
Habt ihr dagegen Zugriff auf einen modernen, großen Kühlschrank, könnt die Flaschen Stunden vorher einräumen und wollt die letzten paar Prozent Getränke-Luxus rausholen, stellt sich die Frage, auf wie viel Grad man Bier und Wein eigentlich runterkühlen sollte. Für eine durchschnittliche, angenehme Trinktemperatur von sechs bis sieben Grad könnt ihr den Kühlschrank ruhig bis fünf Grad runterdrehen. Das ist zwar für den einen oder anderen Wein deutlich zu kalt, aber kurz zum Aufwärmen stehen lassen kann man die Flaschen immer.
Wer das dann noch umgehen möchte, braucht ein Eigenheim mit Einbau-Weinkühlschrank, inklusive mehrerer Klimazonen. Da kann man dann für jede Sorte Weinchen die passende Wohlfühl-Temperatur einstellen. Für die Party bei Herbert im Schrebergarten ist das zugegeben keine Option – aber da kommt’s ja auch nicht auf jedes einzelne Grad an.
Bester Tipp für’s Getränke kühlen bei der nächsten Outdoor-Party also: Kühlen Kopf bewahren. Nicht verrückt machen lassen. Und im Zweifel beim eisgekühlten Mojito bleiben.
Bilder via Ben Rosett, Jeremy Bezanger & Sven Mieke on Unsplash.
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