Air Mail | Cocktail-Rezept mit Rum & Champagner

Ein Air Mail Cocktail mit Honig, Limette, Rum und Schampus.
Ein Air Mail Cocktail mit Honig, Limette, Rum und Schampus.
Rezept für den Air Mail

Rezept für den Air Mail

  • 4 cl Gereifter Rum
  • 2 cl Limettensaft
  • 2 cl Honigsirup
  • Schaumwein to top

Alle Zutaten außer dem Schaumwein auf viel Eis kräftig shaken und in eine gefrostete Coupette abseihen. Mit dem Schaumwein toppen. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für Air Mail

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Schampus und Rum, da denkt man heutzutage vor allem den Old Cuban – einen modernen Drink irgendwo zwischen Mojito und French 75, der 2002 von der Bartenderin Audrey Saunders entwickelt wurde. Erst einige Zeit später entdeckte man, dass die Kombination schon in den 1930ern populär war, in Form des Air Mail Cocktail. Das klingt jetzt zwar nach Luftfahrt-Romantik im Stil des Aviation. Aber eigentlich ist dieser Cocktail genau das, was ihr in der Hinterhand braucht, wenn ihr Besuch von einem Piraten bekommt, der nicht genau weiß, ob er heute Bock auf einen Champagne Cocktail oder einen Bee’s Knees hat.

Die Story hinter dem Air Mail Cocktail

Der Air Mail taucht zum ersten Mal in der 1930ern auf, in der Werbebroschüre “Bacardi and it’s many uses”. Einen Urheber gibt es nicht, aber die Broschüre wurde zuerst in der damaligen Bacardi-Heimat Cuba verbreitet und erst 1925  hatte sich die Luftfahrtverbindung zwischen Florida und Havanna etabliert. Davon leitet man sehr häufig den Namen des Air Mail ab – die Luftpost galt in diesen Tagen als der schnellste Weg, um Briefe und Pakete durch die Weltgeschichte zu schicken. Diese romantische Vorstellung von der Luftpost ist noch gar nicht mal so lange aus der Mode – auch der Autor dieser Zeilen hat sich in den 90ern noch gefreut wie Weihnachten, wenn die rotblau umrandeten Luftpost-Umschläge von der Übersee-Verwandtschaft im Postkasten lagen.

Angesichts der absurd hohen Telefon-Gebühren und dem Fehlen jeglicher digitaler Kommunikations-Möglichkeiten (ja, es gab SMS, aber nur 25 pro Monat kostenlos, und sowieso nicht in die USA) war das pure Brief-Magie. Apropos Magie: Die verspürten wohl auch viele, die in den 1930ern den Air Mail zum ersten Mal probierten, sodass er 1949 im Handbook for Hosts des Esquire erschien und von da seinen Siegeszug um die Welt antritt. Der Air Mail gehört zu den Drinks, die im dunklen Cocktail-Zeitalter ab den 70ern dann komplett von der Bildfläche verschwanden – erst Anfang der 2000er tauchte er wieder auf und spätestens als Jim Meehan ihn 2011 in seinem PDT Cocktail Book aufführte, fand er sich vermehrt wieder auf Barkarten. Von einem zweiten Siegeszug möchten wir da jetzt allerdings nicht sprechen, dafür ist der Drink zu unbekannt. Aber zumindest unter Fans hochwertiger Rum-Cocktails und noch hochwertigerer Rums ist er eine feste Bank. Zu Recht.

Ein Air Mail Cocktail mit Honig, Limette, Rum und Schampus.

Air Mail Cocktail-Rezept

5 aus 1 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 2 Minuten
Zubereitungszeit: 2 Minuten
Gesamtzeit: 4 Minuten
Cocktail-Kategorie: Fizz
Epoche: 30s
Geschmack: Frisch, Kräftig
Spirituosen: Rum, Schaumwein

Glas & Barwerkzeuge

Zutaten

  • 4 cl Gereifter Rum
  • 2 cl Limettensaft
  • 2 cl Honigsirup
  • Schaumwein (to top)

Zubereitung

  • Alle Zutaten außer dem Schaumwein auf viel Eis kräftig shaken.
  • In eine gefrostete Coupette abseihen.
  • Mit dem Schaumwein toppen.
  • Trinken.
Kalorien: 178kcal
Rum, Honig, Schampus, Liebe.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Warum genau dieses Rezept für den Air Mail und kein anderes?

Ein paar der Punkte in dem Rezept sind offen für Diskussion und eigene Interpretation. Erstens: die Mengen. Klassisch setzt man hier auf 3 cl Rum und jeweils 1,5 cl Limette und Honigsirup. Dann braucht man jedoch entweder eine wirklich sehr kleine Coupette oder muss den Champagner sehr genau abmessen (es sollte etwa dieselbe Menge Schaumwein im Glas landen wie Rum – höchstens 1,5 mal so viel). Und man sollte Schaumwein wirklich nie, nie, nie abmessen. Deswegen drehen wir da etwas auf, um nicht mit einem halbleeren Glas dazustehen.

Zweitens: Viele Rezepte setzen hier auf gereiften Rum und die Kollegen von der Mixology zum Beispiel überlassen es euch, ob ihre gereiften oder weißen Rum einsetzt. Freilich bleibt das immer euch überlassen – aber wir bekommen einfach keinen Air Mail mit weißem Rum hin, der uns glücklich macht, deswegen setzen wir auf gereiften. Drittens: Ursprünglich wurde der Air Mail wohl als Highball auf Eis serviert, weswegen viele Rezepte im Netz und in der Cocktail-Literatur ihn auch so präsentieren.

Dass wir ihn lieber straight up trinken, liegt an unserem Ersteindruck vom Drink. Wir sahen eine Coupette mit was Gelbem drin, lasen das Rezept und dachten uns: “Geil, ein Rum-Bee’s Knees mit Bubbles” und der Air Mail hat diese Erwartungshaltung dann so locker erfüllt, dass wir bei der Nummer blieben. Nicht falsch verstehen, die Highball-Variante ist schon auch ein irre guter Drink, nur eben nicht das, was wir von diesem Cocktail erwarten.

Die richtigen Zutaten für den Air Mail

Vier Zutaten hat er, eine davon ist Limettensaft, der – so will es das Gesetz – frisch sein muss. Der Honigsirup ist ein Mix aus zwei Teilen Honig und einem Teil Wasser, das ihr am besten kurz erwärmt. Wer keinen Honigsirup vorbereiten will oder ihn schlicht nicht so oft braucht (er hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Monate), verrührt im Shaker ca. 1,5 cl Honig mit dem Limettensaft. Dabei bleibt aber in jedem Fall etwas Honig im Shaker zurück, Sirup gibt deutlich das bessere Ergebnis.

Bleiben Rum und Champagner. Der – für uns – einfache Teil: Nein, es muss kein Champagner sein. Guter, furztrockener, richtig krass sprudelnder Schaumwein von egal woher ist das Mittel der Wahl. Sekt, Crémant, egal. Wir würden euch da gerne mehr helfen, sind in der Kategorie aber einfach zu wenig bewandert. Wenn ihr einen to-go-Schaumwein habt, den ihr immer gerne trinkt oder vermixt, passt er recht sicher auch hier.

Der richtige Rum für den Air Mail-Cocktail

Etwas komplexer ist der Rum. Puristen setzen auf kubanischen Rum, was wir in zwei Extrem-Varianten probieren: einmal mit Havana Club 3 Jahre für 8,95 aus dem Supermarkt. Für euch vielleicht überraschend, für uns nicht, ist das ein richtig, guter Drink – weil der Havana Club beileibe kein schlechter Rum ist, vor allem nicht für den Preis. Aber für die Feierlichkeit, die so ein Champagner-Drink ausstrahlt ist er dann vielleicht doch ein bisschen zu alltäglich. Also greifen wir zu einem Compagnie des Indes Cuba 11 Jahre Single Cask. Das ist als Mixing Rum vielleicht etwas over the top und schweineteuer, aber wirklich unglaublich gut.

Und wer wirklich mal eine einzigartige Runde ausgeben will, dem können wir nur empfehlen, mit Einzelfass-Rums und Jahrgangschampagner mal total zu eskalieren. Für die Praxis haben sich bei uns aber der Plantation Isle of Fiji und der Rum Artesanal Burke’s Seamaster als perfekte Air Mail-Rums herauskristallisiert, die mit Kraft in den Drink reingehen und ihm etwas tropisches verleihen, ohne die Honigwürze und den Schaumwein zu überdecken.

Die Einkaufsliste für den Air Mail

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"