Jungle Bird | Tiki-Cocktail mit Campari

Der Jungle Bird Cocktail zeichnet sich unter anderem durch seine einzigartige Deko aus.
Der Jungle Bird Cocktail zeichnet sich unter anderem durch seine einzigartige Deko aus.
Rezept für den Jungle Bird
  • 4,5 cl kräftiger, gereifter Rum
  • 4,5 cl Ananassaft
  • 2,25 cl Campari
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 1,5 cl Dunkler Zuckersirup

Alle Zutaten zusammen im Shaker auf Eis kräftig schütteln. In einen Tumbler mit frischem Crushed Ice abseihen. Mit Ananas-Blättern garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für den Jungle Bird

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Der Jungle Bird entsteht 1978, als Tiki nirgendwo ein Thema ist. Die 50er sind lange vorbei, Rum trinkt man gefälligst mit Cola. Aber als das Hilton Hotel in Kuala Lumpur eröffnet, kramt Bar Manager Jeffrey Ong olle Tiki-Kamellen hervor und ergänzt sie um den damals schon allgegenwärtigen Campari – eine seltsam anmutende und in dieser Popularität einzigartige Kombi. Der Drink wird zum Hit. Im Hotel und dem umliegenden Kuala Lumpur. Darüber hinaus interessiert sich kaum jemand für den tropischen Vogel, Tiki kommt erst Anfang der 90er zurück – in der zweiten Tiki-Welle, die sich Gerüchten zu Folge aber mehr um Hawaiihemden und Bastverkleidete Theken dreht als um gute Rum-Drinks.

1989, zu Beginn dieser Welle, veröffentlicht John H. Poister in seinem„New American Bartender’s Guide“ den Cocktail, wo ihn der ungekrönte König der dritten, endlich wieder Cocktail-orientierten, Tiki-Welle Jeff Beachbum Berry ausgräbt. Anfang der 2000er wird der Drink endlich wieder weltweit populär, kaum eine Tiki-Bar kommt ohne ihn aus. Genau wegen des Camparis trifft dieser kräftige Rum-Drink nämlich den Nerv der Zeit – Tiki Wave No. 3 fällt zufällig genau mit der noch immer aktiven Bar-Renaissance zusammen, in der Amari der heiße Scheiß sind. Vor allem aber trifft das Teil unseren Nerv:

Der Jungle Bird aus Rum, Ananas, Campari, Limettensaft und Demerara Zucker.

Jungle Bird Cocktail-Rezept

5 aus 4 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 2 Minuten
Zubereitungszeit: 2 Minuten
Gesamtzeit: 4 Minuten
Cocktail-Kategorie: Tiki-Cocktail
Epoche: 80er
Geschmack: Fruchtig, Kräftig
Spirituosen: Campari, Rum

Glas & Barwerkzeuge

Zutaten

Zubereitung

  • Alle Zutaten zusammen im Shaker auf Eis kräftig schütteln.
  • In einen Tumbler mit frischem Crushed Ice abseihen.
  • Mit Ananas-Blättern garnieren.
  • Trinken.
Kalorien: 232kcal
Tiki trifft Campari.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Wieso dieses Rezept und kein anderes?

Die Details der Zubereitung sind wie so oft bei tropischen Drinks ein wenig umstritten – lustigerweise im Gegensatz zum kaum variierten Rezept selbst, bei der Auswahl und Menge der Zutaten sind sich die meisten recht einig. Gut, bei der Menge des Campari geht’s mal 0,75 cl hin und her, wobei wir hier am oberen ansetzen. Er bringt hier eine leicht aperitifige Bitternote rein, die hervorragend passt und in ihrer Einzigartigkeit innerhalb der Tiki-Welt ruhig mal kräftig zelebriert werden darf.

Die Frage ist allerdings eher: Crushed Ice, Würfel Eis oder gleich ein Dirty Dump, sprich einfach ins Glas schütten ohne abzuseihen? Wir testen alles drei, und haltet uns für bekloppt, aber am Ende Dirty Dumpen wir, nachdem wir drei größere Eiswürfel und ein Schäufelchen Crushed Ice in den Shaker gepackt haben. Funktioniert für uns einfach am besten – aber auch ein Dirty Dump nach klassischem Geschüttel mit angeknacksten Würfeln funktioniert im 1%-Unterschied-Bereich gleichwertig. Trotzdem präsentieren wir euch im Rezept oben die – unserer Ansicht nach – zweitbeste Variante. Das fand die Testgruppe weniger “lieblos”. Was tut man nicht alles für’s Publikum?

Die richtigen Zutaten für den Jungle Bird

Das Original-Rezept verlangt nach Jamaica Rum, teils wird aber auch einfach generell gereifter Rum oder sogar Blackstrap Rum verwendet. Letzteres ist ein grober Rahmen für tiefschwarze, fast schon cremige Rums mit Spiced Rum-Anleihen. Keiner davon kommt unserer Erfahrung nach an einen guten Jamaicaner ran. Allerdings gehen wir die Tendenzen zu sehr dunklen Rums gerne mit, weswegen wir auf den Jamaica Worthy Park 109 Rum setzen, einen Blend aus der Worthy Park Distillery, etwas sehr holzig, fast schön überreift dunkel, aber für diesen Drink perfekt.

Statt des Campari lässt sich freilich auch ein anderer italienischer Aperitif-Likör einsetzen, aber die meisten Amaro-Alternativen in diesem Spektrum sind alle nicht ganz so bitter und gehen deshalb hier ein wenig unter. Bestes Beispiel Aperol, der im direkten Zweikampf mit dem Jamaica Rum nach etwa 17 Sekunden zu K.O. Boden geht. Ananassaft und Limettensaft? Beides bitte frisch, Ananassaft darf auch gerne von van Nahmen oder Granini (Selection) sein, wenn’s am Entsafter mangelt.

Erstaunlich wichtig ist der Zuckersirup – echter Demerarasirup aus Demerarazucker (gibt’s etwa bei der Metro) ist tiefmalzig und komplex, mit Noten von Karamell, Kaffee, manchmal sogar Tabak. Die beste käufliche Alternative haben wir euch in der Einkaufsliste verlinkt, aber dieses mehr an Breite das ein selbstgemachter Demerarasirup mit ins Glas bringt, den kann der nicht ersetzen. Ergo: besorgt euch ein Päckchen und verrührt es unter leichtem Erwärmen 1:1 mit Wasser, bis sich alles aufgelöst hat. Macht übrigens auch hervorragende Old Fashioneds, das Zeug.

Wertet die Jungle Bird-Deko noch ein bisschen auf - sexy Cocktail-Spieße.
Wertet die Jungle Bird-Deko noch ein bisschen auf – sexy Cocktail-Spieße.

Die Deko für den Jungle Bird

Tiki-Drinks darf man zum Glück ungestraft mit einfach allem dekorieren, was man lustig findet, das Original-Rezept verlangt allerdings nach einer Kirsche, Zitronen- und Orangenscheibe und einer Orchidee. In der Praxis greifen die meisten zu drei Ananasblättern, die die Schwanzfedern des Dschungelvogels darstellen sollen, die mit Abstand beste Aufwands-Optik-Kombo. Wir haben uns für diesen Artikel an einer etwas komplizierteren Piepmatz-Variante orientiert, die ihr etwa bei der wunderbaren Cara Devine erklärt bekommt.

Die Einkaufsliste für den Jungle Bird

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Zuletzt überarbeitet am

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

2 Kommentare

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  • Statt Demerarazucker könnte man auch Muscovado-Zucker (also Panela / Vollrohrzucker) nehmen. Den gibt es auch bei DM oder im Biomarkt ganz gut verfügbar 🙂

    • Ich tu mich auch bei dem schwer, ihn außerhalb Metro/Selgros zu finden (vielleicht sind bayerische DMs einfach nur doof bestückt), aber prinzipiell absolut richtig. Wenn ich so drüber nachdenke, find’ ich sogar, dass dunkler Muscovado den Job noch besser macht. Vielen lieben Dank für den Hinweis 🙂