Cocktail-Rezept für den Shanghai
- 4 cl Jamaica Rum
- 3 cl Zitronensaft
- 1 cl Anisette
- 1 cl Grenadine
Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in eine Coupette abseihen. Mit einer Zitronenzeste garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für den Shanghai
- Compagnie des Indes Navy Strength*
- Marie Brizard Anisette*
- d’arbo Granatapfelsirup*
- Nick & Nora-Glas aus dem Aufmacher
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Den Shanghai Cocktail entdecken wir auf Seite 146 im Savoy Cocktail Book von 1930, sind Feuer und Flamme ob der Kombination aus Jamaica Rum und Anisette, kombiniert mit Zitrone und Grenadine. Wir mixen das Teil aus und dann, ja dann sind wir erstmal ein bisschen perplex. Hätten wir uns anders vorgestellt, können aber nicht genau sagen wieso eigentlich. Das Ding ist irre sauer, ist bei einem Spirit:Säure:Süße-Verhältnis von 5:3:1 aber naheliegend. Es ist aromatisch ein superspannendes Schlachtfeld, aber halt doch ein Schlachtfeld. Da ist keinerlei Harmonie. Im Shanghai schießen Jamaica Rum und Anisette mit maroden Haubitzen aufeinander, halb eingesunken in zitronengelbem Morast und ab und zu weht der Wind einen Hauch von Granatapfel in unsere müden Nüstern.
“Kann man den irgendwie anders machen?” fragen wir uns, nehmen nochmal einen Schluck. “Kann man da irgendwas retten?”. Klar, man könnte die Grundidee nehmen und einen eher klassischen Daiquiri daraus zaubern, adaptiert mit nur einem Hauch von Anis und etwas Grenadine. Und während wir so überlegen und immer wieder probieren, während die Kälte des Drinks sich langsam der Hitze des Sommers ergibt, erklärt sich der Drink. Als wäre er ein Impressionistisches Gemälde und jeder Schluck ein Schritt weg vom Bild, bis langsam das Motiv klar wird. Das ist immer noch nicht klassisch schön. Aber ganz eindeutig Kunst.
Zubereitung
- Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in eine Coupette abseihen.
- Mit einer Zitronenzeste garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Mal Klartext: soll ich mir nun einen Shanghai mixen oder nicht?
Zugegeben, wir sind heute kryptisch unterwegs. Liegt ein bisschen daran, dass sich zu diesem unbekannten klassischen Cocktail keine Hintergrundstory finden lässt und uns ein erzählerischer Anker fehlt. Der Shanghai taucht mutmaßlich zuerst im Savoy Cocktail Book auf, davor finden wir keine Niederschrift. Danach zwar schon gelegentlich, aber von “allgegenwärtig” sind wir hier so weit weg wie die Fernbedienung von der Couch, wenn man es sich gerade erst bequem gemacht hat. Es liegt aber auch dran, dass der Shanghai in seiner Kombination so komplett aus allen Rastern fällt, sich an keine Regeln hält und aromatisch Grenzen sprengt. Das Teil ist null gefällig, aber regt zum denken, nochmal probieren, verstehen an. Das ist nicht auf den ersten Schluck unterhaltsam. Aber mit dem letzten Schluck dann irgendwie doch auf seine eigene Weise schön.
Ach ja, ihr wolltet ja Klartext: wer einen leckeren Cocktail sucht, lässt die Finger vom Shanghai. Wer was Neues erleben will, holt den Shaker raus.
Die richtigen Zutaten für den Shanghai Cocktail
Wie immer der einfache Teil zuerst: Zitronensaft immer frisch – und auch wenn der Jamaica Rum dazu einlädt, nehmt Zitronen, keine Limetten. Als wir den Shanghai Cocktail mit Limetten probieren, schmeckt er wirklich wie ein kaputter Daiquiri. Grenadine? d’arbo Granatapfelsirup ist so ziemlich das beste auf dem Markt, ansonsten ist Selbermachen die beste Wahl. In Sachen Anisette ist Marie Brizard wahrscheinlich der einzige “echte” Anisette, den man auf breiter Fläche hierzulande bekommt. Freilich kann man alternativ auch einen Pernod oder anderen Pastis auspacken, aber der haut etwas kräftiger und kräutriger rein. Da würden wir dann nach Gefühl eher nur einen Barlöffel einsetzen.
Der Jamaica Rum sollte vor allem Power mitbringen, um sich gegen die Säure der Zitrone und den Anis durchzusetzen. Im Test funktioniert für uns Hochprozentiges am besten, allen voran der Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength, dicht gefolgt vom Smith & Cross. Jamaica Rums mit mehr Funk fallen spannenderweise ein wenig ab. Wieso? Wer weiß das schon bei diesem Drink …
Die Einkaufsliste für den Shanghai
- Compagnie des Indes Navy Strength*
- Marie Brizard Anisette*
- d’arbo Granatapfelsirup*
- Nick & Nora-Glas aus dem Aufmacher
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
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