Das ultimative Tequila Sunrise-Rezept

Ein Tequila Sunrise Cocktail mit Tequila, Orangensaft und Grenadine. Quelle: Fotolia.com © 3532studio
Ein Tequila Sunrise Cocktail mit Tequila, Orangensaft und Grenadine. Quelle: Fotolia.com © 3532studio
Rezept für den Tequila Sunrise
  • 6 cl Tequila
  • 1,5 cl Triple Sec
  • 7,5 cl Orangensaft
  • 2 cl Limettensaft
  • 1 cl Grenadine/Cassis

Grenadine in ein Highball- oder Hurricane-Glas voller Eiswürfel geben. Restliche Zutaten auf Eis shaken und ins Glas abseihen. Bei Bedarf kurz umrühen. Mit Orangenscheibe und Kirsche garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

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Der Tequila Sunrise ist vielleicht DER Tequila-Cocktail schlechthin. Zumindest auf Studentenpartys, Hausfeten und bei allen Leuten, die den Versuchungen der eher klassischen und meist deutlich kräftigeren Tequila-Drinks Margarita und Paloma widerstehen können. Er ist ist der Botschafter der guten Laune unter den sonst entweder sehr martialischen oder zumindest etwas kantigeren Möglichkeiten, einen guten Agaventropfen zu genießen.

Ein Tequila Sunrise Cocktail mit Tequila, Orangensaft und Grenadine. Quelle: Fotolia.com © 3532studio

Tequila Sunrise Cocktail-Rezept

5 aus 1 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 2 Minuten
Zubereitungszeit: 3 Minuten
Gesamtzeit: 5 Minuten
Cocktail-Kategorie: Punch
Epoche: 70s
Geschmack: Sauer, Süß
Spirituosen: Tequila

Zutaten

Zubereitung

  • Grenadine in ein Highball- oder Hurricaneglas voller Eiswürfel geben.
  • Restliche Zutaten auf Eis shaken und ins Glas abseihen.
  • Bei Bedarf kurz umrühren.
  • Mit Orangenscheibe und Kirsche garnieren.
  • Trinken.
Kalorien: 250kcal
Löscht die Teenie-Party-Erinnerungen und mixt von heute an großartige Tequila Sunrises.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Das führt allerdings auch unweigerlich dazu, dass der Drink unter Fans klassischer Highballs und Shortdrinks einen eher zweifelhaften Ruf genießt. Dort, wo er meist ausgeschenkt wird, geht es in der Tat auch eher selten um Genuss, sondern meist mehr um Wirkung. Um die Feinheiten eines Rezepts macht man sich dort meist weniger Gedanken. Ein Fehler – denn richtig gemixt ist ein Tequila Sunrise ein spannender Cocktail, der nicht nur schön anzuschauen ist, sondern auch nach mehr schmecken kann als nach Saftpampe mit Schuss.

Die Story zum Cocktail

Dieser Drink hat seine frühsten Wurzeln in den 1920ern: In der Rennbahn von Agua Caliente im Bundesstaat Tijuana wurde damals eine Variante mit Tequila, Grenadine, Zitronenlimonade und Crème de Cassis ausgeschenkt. Während der Prohibition lernten die Besucher aus den USA, die sich hier von der Trockenheit zu Hause erholten, den Drink kennen – und verbreiteten ihn nach dem Ende der Prohibition 1933 auch zu Hause.

Weil es in den USA aber kaum Cassis gab, dafür aber vor allem in Kalifornien jede Menge Orangen, ersetzte man die Limonade durch O-Saft und den Cassis durch … naja, erstmal durch gar nichts. Die heute weitverbreitete Grenadine kam in den 1970ern dazu, zum ersten Mal vermutlich eingesetzt von Bobby Lozoff und Billy Rice, zwei Bartendern aus Sausalito. Weil in Ihrer Bar “The Trident” im Jahr 1972 die Kick-Off-Party zur Tour der Rolling Stones Tor stattfand, soll der Legende nach Mick Jagger sich in diese modernen Interpretation verliebt haben – und aktiv dabei mitgeholfen haben, sie über die kompletten USA hinweg bekannt zu machen. Keith Richards nannte die Tour in seiner Biographie sogar die “Cocaine and Tequila Sunrise Tour”.

Ein Tequila Sunrise im Longdrink-Glas.
Ein Tequila Sunrise im Longdrink-Glas.

Wieso sollte ich mir diesen Cocktail mixen?

Bei aller Stones-Liebe bleibt der Drink in seiner Standard-Version erstmal schwierig. An der grundsätzlichen Genuss-Problematik ändert es meist auch nicht viel, wenn man auf höherwertigen Tequila umsteigt: Der Orangensaft und die pappsüße Grenadine sind derart vordergründig, dass man die feinen Aromen eines guten Tequila kaum herausschmeckt. Trotzdem solltet ihr einen – noch möglichst günstigen – 100%-Agave-Tequila nehmen: Damit schmeckt der Cocktail nicht mehr nach Saft mit Nagellackentferner, sondern nach Saft mit einem Hauch Exotik und würziger Agave. Topanito Tequila ist hier in Sachen Preis-Leistung ziemlich unerreicht, m besten der 50%-ige, der nicht nur mehr Alkohol, sondern auch noch mehr Geschmack mitbringt. Ein noch nuancierterer Tequila würde in diesem Drink seine Facetten verlieren. Jedenfalls: Mit einem guten Tequila wird die Nummer dann – ungelogen – schon ganz lecker. Damit aus dem Ding dann aber auch ein ernstzunehmender Drink wird, muss man zum einen den Saft reduzieren – allein schon, damit man wieder bemerkt, dass man Alkohol trinkt – und zum anderen auf Tetrapacks verzichten:

Die nicht ganz so geheime Zutat: selbstgemachter Saft

Es gibt trotz aller Vorbehalte eine Möglichkeit, aus dem Ding einen richtig guten Cocktail zu machen: Macht eure Säfte selbst. Presst die Orangen und Limetten frisch aus und verleiht eurem Drink damit ein fruchtig-frisches Aroma, das Seinesgleichen sucht. Vor allem der O-Saft macht in diesem Drink einen wahnwitzigen Unterschied.

Selbstgemachter Orangensaft macht euren Tequila Sunrise zum Hit.
Selbstgemachter Orangensaft macht euren Tequila Sunrise zum Hit.

Selbiges gilt für den Limettensaft. Wer zur quietschgrünen Plastik-Quetschlimette greift, macht seinen Cocktail einfach nur undefinierbar sauer. Ein Grund wahrscheinlich, warum viele Barkeeper die Limette in diesem Drink einfach weglassen. Aber auch, wenn man sie am Ende (je nach Säure der Orangen) nicht klar herausschmeckt – die Säure-Note fehlt ohne sie, weil die Grenadine das Cocktail-Rezept in einen Sumpf der Süße zieht. Also: Selber entsaften.

Wie bekomme ich den Sunrise-Effekt hin?

Was dem Tequila Sunrise seinen Namen gibt, ist die Farbe: Unten rot, vom dicken Grenadine-Sirup, oben gelb vom Orangensaft. Diesen Farb-Effekt erreicht man, indem man die Grenadine oder den Cassis direkt am Anfang ins Glas gibt, auch wenn viele Rezepte (inklusive älteren Versionen dieses Artikels) es genau umgekehrt halten, einfach weil die Nummer – unter den richtigen Bedingungen – in der Zubereitung viel cooler aussieht. Dazu braucht’s aber Vorbereitung in der Zutatenwahl, viel Kenntnis darüber, wie sich alle Zutaten bei welcher Temperatur zueinander verhalten und selbst wenn man all das hat, ist die Erst-Grenadine-dann-der-Rest-Reihenfolge noch die safere Nummer.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

14 Kommentare

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  • Tequila Sunrise wird nicht geshaket. Der Tequila wird über dem Orangensaft und Grenadine gefloatet, sodass ein perfekter Sunrise Effekt entsteht.

    • Moin Laurin,

      der Artikel ist ziemlich exakt drei Jahre alt und stammt aus unserer frühesten Cocktailbart-Zeit – er bräuchte in der Tat mal eine Überarbeitung.

      That said: Wir shaken den Tequila-Orangensaft-Teil, damit der Drink homogener wird und insgesamt auch nochmal ein bisschen mehr Kälte abbekommt, das macht bei der Menge an O-Saft (auch, wenn wir da inzwischen weniger nehmen würden) durchaus einen Unterschied.

      Während man über das Für und Wider des Shakens durchaus streiten kann, kommt mir die Tequila-Floaten-Nummer, wenn ich ehrlich bin spanisch vor. Ich hab’ das in der Form bisher weder gesehen noch gelesen und sehe weder den geschmacklichen, noch den optischen Sinn dahinter das beim Tequila Sunrise so zu machen. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur schlauchständig – wir probieren’s bei der Mix-Session zur Überarbeitung des Artikels einfach mal aus 🙂

  • Hey Johann,
    danke dir für das Rezept. Das war mein erster Sunrise. Bin leider sehr enttäuscht, dass es nicht so aussieht, wie oben auf dem Bild. Geht auch gar nicht bei den Verhältnissen. Ist ja eindeutig, dass oben deutlich mehr Grenadine drin ist. Nimm doch bitte ein Bild, was dem Cocktail entspricht. Meine beiden sind nur etwas dunkler geworden – abgesetzt hat sich da nichts. Aber selbst wenn, wäre bei 1cl gerade mal der Boden etwas bedeckt.

    Schmecken tut er aber sehr gut 🙂

    • Hallo Dave,

      absolut berechtigte Kritik – der Artikel stammt noch aus der Anfangszeit von Cocktailbart, in der wir mangels Zeit, Equip und Know-How mit Stockfotos gearbeitet haben.

      Ich muss auch ehrlich zugeben, dass wir ihn auch sehr lange Zeit gar nicht auf dem Radar hatten – aktuell stecken wir aber in einer größeren Content-Überarbeitung, da ist der Tequila Sunrise einer der vordersten Kandidaten. Dabei werden wir sehr sicher auch das Rezept nochmal feintunen, sowohl technisch als auch von den Zutaten her – in ein paar Wochen nochmal reinzuschauen sollte sich also lohnen 🙂

      • Guten Abend Johann,

        danke für deine schnelle Antwort! Leider habe ich sie erst jetzt gesehen.

        Inzwischen sind drei Wochen vergangen und die Tequila Seite sieht immer noch genauso aus ;p
        Ich persönlich würde mir wünschen, dass ihr das Rezept eher dem obigen Bild anpasst (wenn das denn überhaupt möglich ist), als andersrum.

        Ansonsten finde ich eure Seite ziemlich cool!

        Prost,
        Dave

        • Servus Dave,

          in der Welt von “Wir haben beide Familien und 40h-Jobs.” mahlen die Mühlen leider etwas langsamer :/.

          Was die Anpassung selber angeht: beim Tequila Sunrise werden wir klar versuchen, den “Sunrise” auch ins Glas zu kriegen. Wir können uns schlecht hinstellen und jeden monochromen Dark & Stormy mit finsterem Blick zurück zum Bartender schicken und uns dann bei diesem Cocktail des Farbspiels verweigern. In welcher Ausprägung das passieren wird, da mag ich an der Stelle aber nix versprechen. Im Stock-Foto oben ist wahrscheinlich auch ein bisserl was getrickst – bei uns wird der Übergang wohl fließender.

  • Falls der Artikel wirklich überarbeitet wird, könnte man auch auf das historische Rezept als Daisy aus dem Agua Caliente eingehen.

    • Ahoi,

      der Artikel wurde zuletzt sehr ausführlich überarbeitet, allerdings eher mit starkem Fokus auf das Rezept, geschichtlich haben wir da in der Tat wenig bis gar nichts angefasst. Ist notiert, danke dir!

  • Aloha !
    Ich hab mal zwei Varianten probiert um den “Sunriseeffekt” hin zu bekommen.
    Die beste Optik habe ich erhalten wenn ich die Grenadine zuletzt zugegbe und über den Stil eines Barlöffels
    langsam reingleiten lasse. Danach KURZ aber schnell aufwirbeln.

    Aber die Krönung war der O-Saft. Habe mir eine Standpresse besorgt……
    dann gab es ein gewaltige Geschmecksexplosion….nie wieder Tretrapack.

    Aloha Mike

  • Geiler Blog, tolle Seite und Gratulation zu eurem Erfolg.

    Heute war auch bei mir mal wieder die Zeit gekommen einen Tequila Sunrise zu machen. Die Premiere von meinem selbst gekochtem Grenadine-Sirup. Die selbstgemachte Grenadine ist riesiger Unterschied. Man schmeckt die frische des Cocktails und die volle Komplexität der Komponenten. Solltet ihr unbedingt mal probieren. Ist sogar günstiger als die Zuckerplörre aus der Flasche.

    Liebe Grüße!

    • Moin Hendrik,

      danke dir für dein Feedback – gibt’s zu der selbstgemachten Grenadine ein Rezept, dass du teilen magst? 🙂

      Gruß
      Johann

  • Welche Tequilas empfehlen sich für den Drink (nicht)? ZB. Sierra oder Jose Cuervo? Ich nehme an, nur mit weissem Tequila zu mixen.. könne man noch ergänzen. Sonst super Artikel, v.a. was die frischen Säfte angeht einer Meinung!

    • Wir mixen sehr gerne mit Reposado-Tequilas, die sind gerne mal einen Hauch milder und bringen ein paar Fassnoten mit rein. Gut, Letztere gehen hier unter, trotzdem ist ein Reposado keine schlechte Wahl, wenn man weniger auf die Agaven-Düse drücken will.

      Will man das, kann ich den Topanito Blanco 50% empfehlen, damit kommt der Tequila hier richtig schön raus.