Dirty Old Bastard

Dirty Old Bastard: Ein Cocktail aus Islay-Whisky, Lapsang Souchong und Chillie. Quelle: Fotolia.com © sattriani
Dirty Old Bastard: Ein Cocktail aus Islay-Whisky, Lapsang Souchong und Chillie. Quelle: Fotolia.com © sattriani
Rezept für den Dirty Old Bastard

Das Rezept für den Dirty Old Bastard

  • 1 Spritzer süß-scharfe Chilisauce (im Originalrezept gerne auch eine Chili)
  • 6 cl Islay-Whisky (im Originalrezept 5cl Ardbeg TEN)
  • 2 cl Lapsang Souchong-Sirup (Rezept gibt’s im Artikel zu Lapsang Souchong, im Originalrezept braucht man nur 1 cl)
  • 3 Dashes Bitters (wir nehmen Chocolate Bitters, im Original sind’s Sexy Bitters)

Alles in einem Tumbler zusammenschütten und umrühren, bis sich die Chilisauce aufgelöst hat. Dann nach und nach unter Rühren mit Eiswürfeln auffüllen, bis das Schmelzwasser das Glas bis gut nach oben aufgefüllt hat. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für Amazon.de

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Der Dirty Old Bastard ist der Old Fashioned für Freunde von kraftvoller Schärfe und beißendem Rauch – der Cocktail für Menschen denen ein volles Glas Schnaps mit nichts als einem Hauch Bitters (auch Schnaps) und Zucker immer noch nicht genug Kraft hat. Ersetzt man im eh schon mächtigen Original den Bourbon durch rauchigen Islay Whisky, den Zucker durch rauchigen Lapsang-Souchong-Sirup, und die Orangenschale durch Chilisoße, dann gibt das ein paar Kantiges-Aroma-Punkte extra. Zugegeben – dafür gehen unterwegs ein paar Stilpunkte flöten, das ist bei diesem Cocktail aber vollkommen egal.

Der Dirty Old Bastard ist ein sogenannter Twist des klassischen Old Fashioned. Twist,  das ist Bartender-Sprech für “Wir machen das heute mal anders”. In diesem Fall hat der Münchner Barkeeper Klaus St. Rainer was anders gemacht – er ist der Chef der Goldenen Bar in München, schenkt den Dirty Old Bastard dort aus und erklärt das Rezept außerdem in seinem Buch “Cocktails – Die Kunst, perfekte Drinks zu mixen.”. Von den Cocktails da drin ist der Dirty Old Bastard noch einer der einfacheren – aber genau deshalb auch einer, mit dem man im Freundeskreis mal seine Mix-Künste spielen lassen kann.

Das Rezept für den Dirty Old Bastard

  • 1 Spritzer süß-scharfe Chilisauce (im Originalrezept gerne auch eine Chili)
  • 6 cl Islay-Whisky (im Originalrezept 5cl Ardbeg TEN)
  • 2 cl Lapsang Souchong-Sirup (Rezept gibt’s im Artikel zu Lapsang Souchong, im Originalrezept braucht man nur 1 cl)
  • 3 Dashes Bitters (wir nehmen Chocolate Bitters, im Original sind’s Sexy Bitters)

Alles in einem Tumbler zusammenschütten und umrühren, bis sich die Chilisauce aufgelöst hat. Dann nach und nach unter Rühren mit Eiswürfeln auffüllen, bis das Schmelzwasser das Glas bis gut nach oben aufgefüllt hat. Trinken.

Der perfekte Whisky für den Dirty Old Bastard

Es gilt wie beim Old Fashioned: der Whisky ist der Tongeber dieses Cocktails. Er muss euch schmecken, lecker sein und er muss für diesen Drink natürlich auch ordentlich rauchen. Wir haben uns sowohl an Whiskys mit mittlerem Rauch versucht (Connemara Peated und Talisker Skye), an Whiskys mit nur sehr wenig Rauch (Bowmore) und auch an einem extrem rauchigen Laphroiag 10 Jahre. Die Ergebnisse waren allesamt trinkbar – denkt aber daran, dass der Whisky durch den Lapsang Souchong noch zusätzlich Rauch bekommt – gerade der Laphroaig haute im Test selbst unsere Rauch-Fans ein kleines bisschen aus den Socken.

Spaßeshalber haben wir uns den Spaß auch mit einem Glenfiddich und einem Bourbon gegönnt – kann man natürlich auch trinken, schmeckt aber dann trotz Schärfe eher wie ein Old Fashioned . Wir bleiben daher bei den rauchigen Whiskys und lassen alles andere im Regal stehen. Bei der Whisky-Menge haben wir einfach 1 cl mehr draufgepackt, weil es sich viel einfacher messen lässt – und damit die Tumbler auch ordentlich voll werden.

Chilis oder Chilisauce?

Die Chilisauce verleiht dem Dirty Old Bastard eine gewisse Schärfe und zusätzlich ein wenig Süße, die er trotz des Sirups durchaus verträgt. Um mit einer frischen Chili ein besseres Ergebnis zu erzielen, braucht ihr sehr aromatische Chilis, deren Schärfegrad ihr genau kennen und entsprechend dosieren müsst – nur eine halbe Schote in Piri-Piri-Größe reicht (nehmt keine Piri-Piri – die sind fast zu scharf). Der Einsatz echter Chilies ist sauschwer und ein hohes Risko, aber durchaus den Versuch wert: Gute Schoten mit viel Eigengeschmack verleihen dem Drink Tiefe.

Eine gute Chilisauce kann das aber auch und die Dosierung ist leichter. Außerdem ist das Ergebnis so deutlich reproduzierbarer –  oft finden sich in einem Päckchen Chilies drölf Dutzend verschiedener Schärfegrade, da kann vieles schiefgehen. Nicht zuletzt deshalb arbeiten wir lieber mit guten Soßen.

Welche Bitters nehme ich?

Im Originalrezept greift Klaus St. Rainer auf seine eigenen Sexy Bitters zurück, ein Hausrezept das geschmacklich wohl nahe an den klassischen Angostura Bitters ist. Wir testen mit Orange Bitters, Angostura und Chocolate Bitters und verlieben uns in die Chocolate Bitters – das Kakao-Aroma ergänzt sich hervorragend mit der Chili-Note und dem Rauch und verleiht dem Drink Wärme und Tiefe. Die Frucht- und Kräuter-Noten der anderen Bitters empfanden wir dagegen eher als ein wenig störend – das gilt vor allem für den Orange Bitter.

Kann ich den Lapsang Souchong-Sirup durch irgendwas ersetzen?

Nö – Lapsang Souchong ist ein rauchiger Tee, ein Sirup daraus bringt den Drink überhaupt erst dahin, wo wir hinwollen. Er unterstützt den Rauch, verleiht dem Dirty Old Bastard die Tiefe von schwarzem Tee und regelt vor allem die Farbe noch ein wenig – ohne ihn wird der Drink ungesund hellrot. Wenn’s ums Verrecken nicht anders geht, weil ihr kein Internet zum bestellen habt(?) und nicht in der Nähe eines Teeladens wohnt, macht euch einen Sirup aus normalen Schwarztee – dann solltet ihr aber einen rauchigeren Whisky wählen. Wir packen 1 cl mehr Sirup in das Cocktail-Rezept, weil der Lapsang Souchong sonst nur schlecht zur Geltung kommt (und auch hier: damit der Tumbler voll wird).

Die Einkaufsliste für Amazon.de

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Bildquelle Aufmacher: Fotolia.com © sattriani

Zuletzt überarbeitet am

Anzeige für Cocktailbarts Merch-Shop.
Anzeige für Cocktailbarts Merch-Shop.

Jetzt für den Newsletter anmelden und nie wieder einen Cocktailbart-Artikel verpassen

Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

6 Kommentare

Klicke hier um einen Kommentar hinzuzufügen
  • Super Rezept, aber vielleicht könnte man den Ausdruck, dass das ein Drink für “echte Männer” ist weglassen? Auch ich, als Frau, mag sehr gerne rauchigen Whisky und Drinks damit. Diese Ausdrucksweise ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
    LG

    • Aloha Sophie,

      da hast du natürlich Recht – würden wir heute auch nicht mehr so schreiben.

      Ist angepasst, vielen Dank dir für den Hinweis.

      • Wieviel sich in 4 JAhren so weiterentwickeln kann – schön zu sehen, das war die richtige Antwort.

        Yours truly, ein Mann

    • Wir machen den meistens mit möglichst etwas schärferer Sweet-Chili-Sauce (schmeckt für sich meistens auf die gute Art nach Fast Food) – die ist trotzdem nicht annähernd so scharf wie Tabasco und bringt auch Süße mit rein.