Chilcano | Cocktail-Rezept mit Pisco & Ginger Ale

Ein Chilcano Cocktail auf den Straßen von Lima.
Ein Chilcano Cocktail auf den Straßen von Lima.
Rezept für den Chilcano

Das Rezept für den Chilcano

  • 6 cl Pisco
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • Ginger Ale zum Auffüllen

In ein Highballglas auf viel Eis erst den Limettensaft, dann Pisco und Angostura Bitters gießen. Kurz umrühren und mit Ginger Ale toppen. Mit einem Limettenrad garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für den Chilcano

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Der Pisco Sour ist das Aushängeschild der Spirituosen-Kategorie Pisco – bekannter sogar als der Schnaps aus Peru und Chile selbst. Aber in den Straßen Limas gönnt man sich das liquide Nationalheiligtum meist in einem deutlich weniger aufwendigen Cocktail. Kein Schütteln, kein Schäumchen – der Chilcano ist ein vergleichsweise banaler Highball mit Ginger Ale, sowas wie der Horse’s Neck des Traubenschnapses. Wie vielen anderen objektiv banalen Dingen – Pizza, Häkeln, betrunken Rumschmusen –  wohnt auch dem Chilcano ein gewisser Zauber inne. Anders als bei den meisten anderen Ginger Ale Drinks kommt hier nichts fassgereiftes ins Glas, dem Pisco fehlt augenscheinlich etwas Süße und Wärme, um sich an die Ingwerlimo anzuschmiegen.

Und doch funktioniert die Kombo auf eben geradezu magische Weise, wenn auch anders als etwa Ginger Ale mit Bourbon: Die Fruchtigkeit des Pisco mit dem milden Ingwer und der Säure der Limette, das ist wie ein komplexes, vielschichtiges Dessert – aus gerade mal drei Zutaten: Trauben, Ingwer und eben Limette. Ob die Peruaner den Chilcano irgendwann erfunden haben, um ihren eigentlich eh sehr zugänglichen Schnaps noch breiter zu bewerben? Nö – Gerüchten zufolge ist dieser Drink älter als Pisco Sour oder Pisco Punch, geht zurück bis tief in die 1800er und wird auch heute noch auf der Straße mit teils fragwürdigen, nicht immer legal gebrannten Pisco-Qualitäten gereicht, gerne mal mit Erdbeeren oder andere Früchten im Glas. Guten Pisco vorausgesetzt könnt ihr aber wegen uns auf die Obstbeilage verzichten:

Ein Chilcano mit Pisco, Limettensaft und Ginger Ale.

Chilcano

Bisher ohne Wertung
Vorbereitungszeit: 0 Minuten
Zubereitungszeit: 1 minute
Cocktail-Kategorie: Highball
Epoche: 19. Jahrhundert
Geschmack: Spritzig, Süffig, Süß
Spirituosen: Pisco

Zutaten

Zubereitung

  • In ein Highballglas auf viel Eis erst den Limettensaft, dann Pisco und Angostura Bitters gießen.
  • Kurz umrühren und mit Ginger Ale toppen.
  • Mit einem Limettenrad garnieren.
  • Trinken.
Der ultimative Pisco Highball aus Peru.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Was ist schon ein Rezept? Einen unkomplizierten Sommer-Highball wie den Chilcano mixen wir prinzipiell lockerst aus dem Handgelenk, ganz ohne Jigger – und versuchen dabei nach Möglichkeit, die genannten Maßangaben zu erreichen. Wenn ihr ein normales Highballglas oder ein nicht zu großes Longdrink-Glas mit Eiswürfeln vollmacht und dann grob eine halbe Limette reinpresst, einen guten Schuss Pisco reinwerft und dann noch mit am besten eiskaltem Ginger Beer aufgießt, könnt ihr auch eigentlich gar nicht so viel falsch machen. Außer natürlich, ihr lasst die Bitters weg – ohne die ist der Drink ganz eindeutig schlechter, Banalität und Einfachheit hin oder her. Ob ihr nun Angostura, Inca Bitters oder andere Aromatic Bitters etwa von The Bitter Truth nutzt, das ist dann aber zugegeben recht egal.

Die richtigen Zutaten für den Chilcano

Beliebige Bitters haben wir damit geklärt. Limettensaft bitte immer frisch, gerade in Pisco-Cocktails wäre alles andere wirklich eine grässliche Sünde. Ginger Ale? Hatten wir zuletzt ja öfter das Thema – zwischen Schweppes und Thomas Henry ist wirklich nicht viel um, die Schweppes-Buddeln bieten aber das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Weil wir aber schon darauf hingewiesen wurden, dass wir uns bei unseren Filler-Empfehlungen zuletzt mehrfach wiederholen (wir wissen halt, was uns schmeckt): macht uns gerne Gegenvorschläge, wir freuen uns immer darauf, neue Sachen auszuprobieren.

Beim Pisco allerdings sind wir recht fest auf die peruanische Marke Barsol festgelegt – gut gebranntes Zeug in verschiedensten Varianten und mit dem Pisco Barsol Quebranta mutmaßlich den besten Einsteigerpisco wo gibt. Fruchtig, frisch, unkompliziert und im Chilcano geradezu perfekt. Mit dem Acholado – dem Gemischten Satz unter den Piscos – wird die Nummer etwas kantiger, fast als würdet ihr euch Grappa in den Drink gießen. Und wer wirklich die volle Fruchtbombe mitnehmen will, setzt auf den Italia Mosto Verde, der in einem besonders aufwendigen Verfahren aus einer besonders fruchtigen Traube hergestellt wird. Traubiger wird euer Chilcano dann auch nicht mehr, wenn ihr frische Trauben ins Glas schmeißt.

Euch fehlt diese Symbiose aus karamelligen Fass-Aromen und warmen Ingwer-Aromen, die ihr von anderen Ginger Ale-Drinks kennt? Falls ihr zufällig noch Bock habt, den Chilcano auf chilenisch zu probieren, können wir euch den Pisco Malpaso Reservado ans Herz legen – einen sehr guten, fassgereiften Chilenen. So ganz authentisch ist die Nummer dann aber nicht mehr – schließlich erhält der Chilcano seinen Namen ursprünglich von der peruanischen Fischssuppe Chilcano de Pescado. Die Kombination aus beiden Chilcanos – mit Ingwer und mit Fisch – soll übrigens das perfekte Kater-Frühstück bieten. Sollten wir mal ausprobieren – wer macht mit?

Die Einkaufsliste für den Chilcano

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

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