Rezept für den Queen’s Park Swizzle
- 6 cl Gereifter Rum (bevorzugt Demerara Rum)
- 3 cl Limettensaft
- 1,5 cl Dunkler Zuckersirup
- ca. 10 Blätter Minze
- 2 Spritzer Angostura Bitters
Minze mit Zuckersirup und Limettensaft im Glas sanft mit dem Stößel andrücken. Die restlichen Zutaten zusammen mit Crushed Ice ins Glas geben und mit einem Swizzlestick oder dem Barlöffel ausgiebig swizzlen (ins Glas geben und zwischen den Handflächen drehen, als würdet ihr versuchen, mit einem Stock ein Lagerfeuer zu machen). Mit mehr Crushed Ice toppen, nach Bedarf erneut swizzlen. Mit einem Zweig Minze garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für Queen’s Park Swizzle
- Dunkler Rohrzuckersirup
- Angostura Bitters*
- El Dorado 8 Jahre Demerara Rum*
- Compagnie des Indes West Indies 8*
- Plantation Xaymaca*
- Highball-Glas aus Rezept und Aufmacher-Bild*
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Queen’s Park Swizzle – wer sich ein bisschen in die Cocktail-Welt hineinrecherchiert hat und das erste Semester Bildungstrinken durch hat, der hat den Namen vermutlich schon mal auf der einen oder anderen Barkarte gelesen oder anderweitig von diesem Drink gehört. Da liest man dann von Rum, Minze und Limettesaft und denkt sich: “Aha, ein Mojito mit gereiftem Rum.” Ja gut, könnte man meinen. Nur wird der Queen’s Park Swizzle ganz anderes zubereitet – er wird nämlich geswizzled. Sodawasser ist auch keins drin, dafür kräftige Angostura Bitters. Erfrischend sind sie beide – aber dieser Cocktail, um den es hier und heute geht, ist aromatischer, kräftiger – und ein spannendes Template für eine ganz eigene Cocktail-Kategorie.
Die Story hinter dem Queen’s Park Swizzle – und was ein Swizzle eigentlich ist
Ein Swizzle ist eine sehr spezielle Variante eines Highballs: der Drink wird in einem hohen Glas gebaut, aber auf Crushed Ice statt auf Eiswürfeln. In dieses Crushed Ice steckt man einen Swizzle Stick, eine Mischung aus Schneebesen und diesem kleinen Rechen für den Zengarten auf Omas Schreibtisch. Den Stick steckt man ins Crushed Ice und reibt ihn schnell zwischen den Händen hin und her, als würde man im Survivalmodus ein Lagerfeuer mit zwei Stöckchen anzünden wollen. Dadurch passiert etwas Ähnliches, als würdet ihr den Drink rühren, nur extremer. Cocktail inklusive Glas werden extrem kalt und der Schmelzwasserpegel steigt auf ein Level, für das ihr den Drink sonst shaken müsstest. Eine spannende Zubereitungsart mit ganz eigenem Charme, von dem vor allem Drinks mit kräftigen Rum-Noten profitieren.
Einen solchen Swizzle entwickelt man irgendwann vor 1920 im Queen’s Park Hotel, das 1895 in Port of Spain eröffnetwurde, der Hauptstadt von Trinidad und Tobago. Kennt man den Zwei-Insel-Staat heute selbst für guten Rum, war das damals noch anderes, weswegen die Bartender auf Demerara Rum zurückgriffen, so nennt man den Rum aus dem nahen Guyana. Trader Vic, der Erfinder des Mai Tai und einer der Urväter der Tiki-Bewegung nennt den Queen’s Park Swizzle 1946 “Die schönste Form der Anästhesie, die es heute gibt”. Das Hotel gibt es heute nicht mehr, anders als etwa beim Royal Hawaiian Mai Tai oder beim Singapore Sling hat sich hier also nie eine Cocktail-Pilgerstätte etabliert, in der enttäuschte Connaisseurs verwaschene Touri-Varianten ihrer Lieblingsdrinks vorgesetzt bekommen. Schade um das Hotel – aber gar nicht mal so schlecht für diesen schlichten Geniestreich.
Glas & Barwerkzeuge
- Swizzle-Stick
Zutaten
- 6 cl Gereifter Rum (bevorzugt Demerara Rum)
- 3 cl Limettensaft
- 1,5 cl Dunkler Zuckersirup
- 10 Blätter Minze (ca)
- 2 Spritzer Angostura Bitters
Zubereitung
- Minze mit Zuckersirup und Limettensaft im Glas sanft mit dem Stößel andrücken.
- Mit mehr Crushed Ice toppen, nach Bedarf erneut swizzlen.
- Mit einem Zweig Minze garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Warum dieses Rezept und kein anderes?
Rum, Minze, Swizzle – das sind die Eckpunkte, bei denen sich die meisten Rezepte einig sind. Der Rest ist wie üblich vor allem eine Frage der Vorlieben. Einige toppen den Drink noch mit Soda, wenn auch nur um die 2 cl. Schadet nicht, ist uns bei einem Drink auf Crushed Ice, der jede Menge Schmelzwasser hat und mit dem Strohhalm getrunken wird, aber nicht so ganz eingängig. Ähnlich sieht es – geschmacklich zumindest – bei den Angostura Bitters aus. Die werden klassisch oben auf den Drink geträufelt, ganz zum Schluss als Garnitur. Sieht irre gut aus, aber der Drink an sich braucht für uns geschmacklich die Bitters und die einzurühren, wenn man den Drink bereits genießt, das grenzt an Arbeit. Auch die Verhältnisse kann man freilich ausdiskutieren – wir folgen hier einem klassischen 3:2:1-Sour-Verhältnis, das für uns gut funktioniert. Wer’s süßer mag, passt Limettensaft und Zuckersirup an.
Die richtigen Zutaten für den Queen’s Park Swizzle
Allzu viele hat er ja nicht für einen Rum-Cocktail, der sich heutzutage vor allem in Tikibars und den entsprechenden Bar-Büchern herumtreibt. Angostura Bitters? Sind Standard, lassen sich aber freilich gegen viele ähnliche Aromatic Bitters austauschen, alles was bitter ist und so ein wenig in Richtung Piment oder Zimt geht, macht hier einen guten Job. Zuckersirup? Wer kann und Lust hat, macht zu Hause einen 1:1-Sirup mit tiefdunklem Muscovado-Zucker. Der bringt eine schöne Tiefe und eine spannende Malzigkeit mit rein. Aber auch schon dunkler Zuckerrohrsirup ist im Queen’s Park Swizzle ein Upgrade zum schnöden weißen Zuckersirup.
Beim Rum greift das Originalrezept wie erwähnt zum Demerara. Gut gemachter Guyana-Rum hat Funk und merkliche Ester-Aromen, der wohl bekannteste davon ist der El Dorado. Hier sind uns die Varianten ab 12 Jahren aber etwas zu süß für diesen Drink, der El Dorado 8 ist ein wahnsinnig toller Einstieg zum guten Preis, aber für Tiki-Fans vielleicht etwas flach. Wer einen guten Single Cask-Guyana Rum zu Hause rumfliegen hat, von denen funktionieren sehr viele erstaunlich gut, weil sie oft speziell danach ausgesucht werden, das zu repräsentieren, was Guyana ausmacht. In der Praxis mixen wir unsere Queen’s Park Swizzles aber meist mit Rums, die ausgewogen und trotzdem kraftvoll sind. Keine Ester-Bomben, mehr so Softies mit Charakter, Ecken und Kanten. In dueser Kategorie machen der Plantation Xaymaca und der Compagnie des Indes West Indies 8 eine hervorragende Figur. Letzteres ist dann sogar ein Blended RUm mit viel Guyana-Rum – also auch historisch zumindest nicht ganz falsch.
Die Einkaufsliste für Queen’s Park Swizzle
- Dunkler Rohrzuckersirup
- Angostura Bitters*
- El Dorado 8 Jahre Demerara Rum*
- Compagnie des Indes West Indies 8*
- Plantation Xaymaca*
- Highball-Glas aus Rezept und Aufmacher-Bild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
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