Rezept für den perfekten Royal Hawaiian Mai Tai
- 3 cl Demarara Rum
- 3 cl Jamaica Rum
- 3 cl Ungereifter Rum
- 0,75 cl Triple Sec
- 3 cl Orangensaft
- 3 cl Ananassaft
- 1,5 cl Limettensaft
- 0,75 cl Zitronensaft
- 0,75 cl Orgeat
- 0,75 cl Zuckersirup
Alle Zutaten zusammen mit viel Crushed Ice shaken und in einen Tumbler schütten ohne abzuseihen. Mit einer Limette, Ananas oder Ananasblättern, optional einer Zuckerrohrstange und einer Orchidee garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für Royal Hawaiian Mai Tai
- Monin Zuckersirup*
- Maison Meneau Orgeat
- Granini Selection Ananas*
- Pierre Ferrand Triple Sec*
- Appleton Estate 12 Jahre Jamaica Rum*
- Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength Rum*
- El Dorado 8 Jahre Demerara Rum*
- Compagnie des Indes Tricorne Rum*
- Ron Libertad
- Glas aus dem Aufmacherbild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Wenn man vom gelegentlichen Sour-Schütteln langsam in das Hobby Homebartending abdriftet, gibt es einen ganz bestimmten Moment, den man erst erleben und dann überwinden muss. Für jeden von uns sieht er ein bisschen anders aus, aber er fühlt sich ungefähr so an: Nach Jahren, in denen “Cocktail” im Wesentlichen “zuckrige Saftmische” bedeutet hat, haben wir uns endlich emanzipiert und frönen seit wenigen Tagen dem Connaisseurstum. Und zwar leidenschaftlich: Drinks müssen für uns jetzt trocken, herb und Schnaps-lastig sein. Wir sind jetzt erwachsen und der einzige Saft, den wir als Erwachse noch respektieren, ist Limettensaft. Gepresst vor exakt 2 Stunden und 17 Minuten, da ist der PH-Wert optimal.
In dieser schwierigen Phase, nennen wir sie charmant Cocktail-Pubertät, serviert uns dann plötzlich jemand einen Drink mit viel, zu viel, zu viel Saft – und wir echauffieren uns. Was das soll und so, alles falsch. Ein Mai Tai Mai mit Ananas- und Orangensaft? Kann’s ja gar nicht geben, Trader Vic würde weinen und das Jesuskind auch. Diese Ansicht tragen wir dann vor uns her, als Meinung, die bekanntlich die niedrigste Form des Wissens ist. Bis wir, nach langen Jahren des Mai Tai-Trinkens und intensiver sporadischer Recherche feststellen, dass nur wir selbst falsch liegen – und dass ein Mai Tai mit jeder Menge Saft keinefalls “richtiger” ist als ein klassischer Mai Tai – nur ein kleines bisschen jünger. Das kann man ihm schlecht vorwerfen, dass er den deutlichen coolere Namen hat dann allerdings schon. Sei verflucht, Royal Hawaiian Mai Tai!
Die Story hinter dem Royal Hawaiian Mai Tai
Der Mai Tai ist einer der meistdiskutierten Cocktails der Geschichte, allein die Diskussion über den richtigen Rum (oder sogar selbstgemachten Rum-Blend) löst in den richtigen Kreisen Massenkeilereien aus. Ähnlich wie beim Zombie, der über die Jahrzehnte hinweg von seinem Erfinder Donn the Beachcomber immer wieder adaptiert wurde, gibt es eine ganze Reihe tatsächlich authentischer Varianten des Mai Tai, von denen einige deutlich saftlastiger sind als das Original, dass in Tiki-Nerd-Kreisen in Dauerschleife durchgeschüttelt wird. Dieses Original kam allerdings erst durch Tiki-Guru Jeff Beachbum Berry in den späten 90ern zurück ins Licht.
Bevor wir jetzt allzu oberlehrerhaft klingen, der Hinweis: auch wir mögen dieses auf 1944 datierte, eher simple Original dieses Cocktails am liebsten und haben wirklich beschämend lange jede Barkarte, die Ananas- oder sogar Orangensaft als Zutat für ihren Mai Tai nannte mit arrogantem Meckern kommentiert. Doof nur, dass auch diese Variante auf den Mai Tai-Erfinder Trader Vic zurückgeht – und sogar diejenige ist, die später maßgeblich überhaupt dafür sorgen sollte, dass Menschen heute Mai Tais trinken.
Denn besagter Mai Tai mit Ananas- und Orangensaft geht zurück auf die Zeit, als Victor Bergeron, wie er bürgerlich hieß, die Bar-Menüs für einige Passagierschiffe und Hotels erstellte, darunter das Royal Hawaiian Hotel in Waikiki. Dafür ergänzte er höchstpersönlich seinen Klassiker, der damals noch gar keiner war, um die beiden Säfte. Sinnig, schließlich war Hawaii damals für Ananas weltberühmt (ist sie heute immer noch, auch wenn nur ein marginaler Teil der weltweit verkauften Ananas noch hier angebaut wird). Jedenfalls ging das Ding bei den Touristen auf Hawaii durch die Decke und um die Welt. Jahre- und jahrzehntelang wurde das Teil so saftlastig gemixt wie ihr das unten seht. Und wozu? Zu Recht.
Zutaten
- 3 cl Gereifter Demarara Rum
- 3 cl Gereifter Jamaica Rum
- 3 cl Ungereifter Rum
- 3 cl Orangensaft
- 3 cl Ananassaft
- 1,5 cl Limettensaft
- 0,75 cl Triple Sec
- 0,75 cl Zitronensaft
- 0,75 cl Orgeat
- 0,75 cl Zuckersirup
Zubereitung
- Alle Zutaten zusammen mit viel Crushed Ice shaken.
- In einen Tumbler schütten ohne abzuseihen.
- Mit einer Limette, Ananas oder Ananasblättern, optional einer Zuckerrohrstange und einer Orchidee garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Warum dieses Rezept und kein anderes?
Die diversen Mai Tai-Rezepte im Netz gehen selbst untereinander immer etwas auseinander, gerade das für den Royal Hawaiian Mai Tai, der an den meisten Stellen nicht einmal so genannt wird. Selbst das Hotel selbst listet heute für den Cocktail ein anderes Rezept auf, das wir allerdings zugeben nicht nachgemixt haben. Wir haben uns für das Rezept oben entschieden, weil die auf Mai Tai spezialisierten Blogger-Kollegen von Ultimate Mai Tai es für diese Mai Tai-Variante als Original recherchiert haben – und die kennen sich aus. Genau wie Trader Vic übrigens, denn trotz der gewaltigen Menge Saft ist diese Mai Tai-Variante ziemlich kräftig-fruchtig-schön. Ausbalanciert, aber saftiger als das Original. Aber klar, nach 9 cl Rum können wir euch viel erzählen.
Die perfekten Zutaten für den Royal Hawaiian Mai Tai
Wichtig sind – wie immer – hochwertige Zutaten, sprich: Frischgepresster Saft (wer keinen Entsafter für die Ananas hat, findet unsere Empfehlung für Ersatz in der Einkaufsliste), echtes Orgeat statt Mandelsirup (sonst schmeckt der Drink trotz der geringen Menge recht Marzipan-lastig), nicht der schlechteste Triple Sec (wir nehmen Pierre Ferrand Dry Curacao) und ordentlicher Rum.
Der ist am schwierigsten – denn der verwendete Blend ist erstmal ziemlich wild und einzelne Nuancen schwierig den jeweiligen Rums zuzuordnen. Einfach jede Menge Lieblingsrum zu verwenden, könnte für euch durchaus funktionieren, allerdings sollte Jamaica dabei durchaus eine Rolle spielen, wenn ihr echtes Mai Tai-Feeling haben wollt. Wir nehmen, um bei den originalen Angaben zu bleiben …
- … für den Jamaica-Rum entweder Appleton 12 für eine leichteren Drink oder Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength für einen Royal Hawaiian Mai Tai mit Kraft.
- … für den Demerara Rum einen El Dorado 8. Der ist trockener, kerniger, als die älteren, gesüßten Varianten der Demerara Destillers und funktioniert deswegen in diesem Drink fantastisch.
- … für den “leichten Rum” einen Compagnie des Indes Tricorne (kräftiger) oder einen Ron Libertad (eher mild). “Leicht” interpretieren wir für diesen Drink als weiß und “haut nicht den ganzen Drink mit seiner Ester-Power kaputt.”, alleine schon weil ein “milder gereifter Rum” als leichte Ergänzung wenig hinzuzufügen hätte, wohingegen weißer Rum nochmal eine eigene Dimension beisteuert.
Die perfekte Garnitur für den Royal Hawaiian Mai Tai
Das Original-Rezept verlangt ein Stück Ananas, Zuckerrohr, eine Orchidee und Minze. Kann man schon alles machen, sieht gut aus und snacken während dem Trinken passt immer. Aber wer sich bei einem Tiki-Cocktail sklavisch an die Garnitur-Empfehlung hält, baut Lego auch nur nach Gebrauchsanweisung.
Die Einkaufsliste für Royal Hawaiian Mai Tai
- Monin Zuckersirup*
- Maison Meneau Orgeat
- Granini Selection Ananas*
- Pierre Ferrand Triple Sec*
- Appleton Estate 12 Jahre Jamaica Rum*
- Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength Rum*
- El Dorado 8 Jahre Demerara Rum*
- Compagnie des Indes Tricorne Rum*
- Ron Libertad
- Glas aus dem Aufmacherbild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Zuletzt überarbeitet am
Jetzt für den Newsletter anmelden und nie wieder einen Cocktailbart-Artikel verpassen
Hey Johann, was sind denn nun genau “essbaren Orchideen”? Ich habe zwar Cocktail-Orchideen besorgt, aber die heißen ja anscheinend nur so, weil die Pflanze verschieden farbige Blüten trägt, eben wie ein bunter Cocktail, aber nicht explizit für die Garnitur gedacht ist. Auf der anderen Seite sind wohl alle in Deutschland käufliche Orchideen “ungiftig”!? Hast du da eventuell ein Go-To-Tipp für mich?
LG Alex
Moin Alex,
ging evtl unter oder ich war an der anderen Stelle zu spät dran mit beantworten – jedenfalls siehe hier: https://cocktailbart.de/spirituosen/mezcal/noble-coyote-espadin-tobala-mezcal/ 😉