- 2 cl Weißer Rum
- 2 cl Wodka
- 2 cl Gin
- 2 cl Weißer Tequila
- 2 cl Triple Sec
- Saft einer halben Limette
- Cola zum aufgießen
Alle Zutaten außer der Cola in ein Longdrinkglas voller Eis schütten und umrühren. Mit Cola auffüllen und mit einer Limettenscheibe garnieren. Trinken.
- Stolichnaya Vodka*
- Havana Club 3 Jahre
- Topanito Tequila*
- Tanqueray No. 10 Gin*
- Cointreau*
- Cola
- Limetten
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Bei der Mischung aus Cola, Tequila, Triple Sec, Gin, Wodka und Rum einzelne Aspekte herauszuschmecken, das ist im Gegensatz zum Cocktail selbst Kunst. Aber um Kunst ging es bei diesem Cocktail-Rezept auch nie. Für den Long Island Iced Tea ging es immer ums Überleben. Er hielt die Fahne hoch, als man die Zutaten für einen Aviation aus Übersee einfliegen lassen musste und als ein Martini ein Wodka-Shot mit zwei paprikagefüllten Oliven aus’m Glas war. Er sorgte dafür, dass Bar-Azubis, die sonst den ganzen Abend “Wodka O” mixten, auch mal fragen mussten “Was kommt da rein?”. Mit diesem Drink begannen und endeten für viele von uns legendäre Abende, über die wir uns noch heute bei tatsächlich guten Drinks lachend Geschichten erzählen. Natürlich passen wir heute irgendwie nicht mehr zusammen, der brachiale Longdrink und wir sensiblen Connaisseure. Aber wir schulden ihm was. Und wenn’s nur ein Artikel ist:
Glas & Barwerkzeuge
Zutaten
- 2 cl Ungereifter Rum
- 2 cl Wodka
- 2 cl Gin
- 2 cl Tequila
- 2 cl Triple Sec
- 1,5 Limettensaft
- Cola zum aufgießen
Zubereitung
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Überraschung: der Long Island Iced Tea stammt aus Long Island
Erfunden hat den Long Island Iced Tea der New Yorker Bartender Robert Butt 1972 – als Teil eines Wettbewerbs für eine Triple Sec-Hersteller. Einzige Voraussetzung: Triple Sec musste drin. Weil die Bar, in der Butt arbeitete, das Oak Beach Inn, auf Long Island lag und wie Eistee (im amerikanischen Englisch: Iced Tea) aussah, hieß der Drink dann eben so, wie er heute heißt. Freilich gibt’s wie bei fast jedem Cocktail auch hier einige andere Storys, aber die Eckpunkte “New York” und “70er-Jahre” gelten als gesichert.
Von da aus breitete sich der Drink dann vergleichsweise schnell aus – weil Cola immer geht und ging, hochprozentige Mix-Getränke eine rentable Nische sind und man den Drink um den es heute geht, nicht mit den teuersten Spirituosen im Regal mixen muss. Es ist geschmacklich nicht spielentscheidend, ob ich einen Grey Goose für über 30 Euro oder einen Wodka Gorbatschow für 8 Euro in das Glas kippe. Das macht die Sache für Sparfüchse ziemlich attraktiv. Wir raten trotzdem zum guten Zeug – und wenn’s nur ist, um Kopfschmerzen zu vermeiden.
Die perfekten Spirituosen für diesen Cocktail
Wir mixen im Test eine Variante mit unseren aromatischsten Lieblings-Spirituosen: mit Revolte Rum, Cointreau, Juniper Jack Gin, Stolichnaya Wodka und einem Villa Lobos Blanco. Dazu eine Fritz Cola. Das Ergebnis schmeckt wie der Long Island Iced Tea den man kennt. Klar, das starke Rum-Aroma von Revolte kommt ein wenig durch, Agave ist da und wir meinen noch den Wacholder aus dem Juniper Jack erahnen zu können, aber im Glas ist Zuckersuppe mit Schnaps.
Ein direkter Gegentest mit den deutlich günstigeren und leichter zu bekommenden Spirituosen Tanqueray London Dry, Topanito Tequila, Havana Club 3 Jahre, Bols Triple Sec, wieder Stolichnaya Vodka und einer Coke ergibt: das schmeckt jetzt schon anders. Aber immer noch nach Coke mit Schnaps. Welche Variante besser ist, lässt sich schwer sagen, wir tendieren aber eher zur günstigen Version – sie schmeckt etwas einfacher, klarer. Weil natürlich auch die Spirituosen etwas weniger prägnant sind.
Fazit also: Nehmt halbwegs gute Spirituosen für diesen Cocktail, solche die ein paar Euro mehr kosten als der Discounter-Fusel. Denn: einen spritigen Drink, der ganz eindeutig nach Alkohol mit schwarzer Limo schmeckt, den braucht kein Mensch mehr heutzutage. Aber die hocharomatischen Kraftmaschinen stehen sich hier nur gegenseitig auf den Füßen rum. Allerdings würden wir jetzt prinzipiell nicht extra günstigere Spirituose einkaufen, um auch ja keinen zu hochwertigen Drink zu mixen – wer sich eine neue Flasche Triple Sec gönnt, kann auch gleich den guten Cointreau nehmen, den braucht man als Homebartender eh öfter.
Die vielen Varianten des Long Island Iced Tea
Irgendwann kam irgendjemand mal auf die Idee, die Cola im einfach durch etwas anderes zu ersetzen. Naheliegend – schließlich ist sie der primäre Aromageber. Ändert man den, ändert man den kompletten Drink. Wer diesem Thema bis zu Exzess auf den Grund gehen möchte, dem sei der leider nicht mehr erscheinende Cocktail-Podcast, im speziellen Ausgabe 12 ans Herz gelegt. Der taucht Cocktail-kulturell auch nochmal eine Nummer tiefer in das Thema ein – und beschert uns unter anderem das Rezept für den Electric Iced Tea (mit Blue Curaçao statt Triple Sec und Sprite). Lustig – der schmeckt kaum anders als das Original, nur etwas zitroniger. Aber er sieht natürlich geiler aus:
Weitere Versionen:
- Long Island Spiced Tea (mit Spiced Rum, etwa Kraken Rum): Wir schmecken kaum einen Unterschied.
- Long Beach (mit Cranberrynektar): Testsieger – fruchtig, halbwegs lecker und schön rosa.
- Texas Tea (zusätzlich mit 2 cl Bourbon): Macht auch keinen Unterschied mehr.
- Beverly Hills (mit Champagner): Wir testen mit gutem Sekt – geht sogar. Immerhin besser als Hugo.
- Long Island Energy (mit Energy Drink als Filler): Gefährliche Kombination.
- Hawaiian (mit Ananassaft): Mit frischem Saft trinkbar, mit Tetrapack-Ananas erstaunlich eklig.
- Miami (mit Pfirischlikör statt Tequila, Cranberrynektar statt Cola und einem Spritzer Sprite): Zu süß. Kopfschmerzalarm!
- Virgin Long Island Iced Tea (Je ein Teil 1 Cola, Schwarzer Tee, naturtrüber Apfelsaft und Ginger Ale): Haben wir nicht getestet. Aber gibt’s halt auch. Genauso wie deutlich bessere alkoholfreie Drinks.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Long Island Iced Tea
- Stolichnaya Vodka*
- Havana Club 3 Jahre
- Topanito Tequila*
- Tanqueray No. 10 Gin*
- Cointreau*
- Cola
- Limetten
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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.
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Super Bericht! Werde die Variationen auch ausprobieren. Wie viel CL sind es bei Eurem Glas ungefähr?
Im Long Beach ersetzt der Cranberrynektar die Cola als Filler korrekt?
Die CL Feage bezieht sich auf den Filler (Cola, Sprite je nach Rezept)
Hey Serge,
jap, Cranberry ersetzt Coke. Mit ordentlich Eis kommen wir da erfahrungsgemäß noch auf grob geschätzt max 8cl Filler. Wem das zu heftig ist (nach zwei davon ist auch bei uns eher Schicht im Schacht) nimmt 1cl jeder Spirituose und setzt auf mehr Filler. So oder so bleibt`s ein Fun-Drink 🙂
Anstatt des Triple Sec bevorzuge ich Contreau!!!
Macht durchaus Sinn, Cointreau ist schließlich auch ein Triple Sec, wenn auch zugegeben deutlich aromatischer und feingliedriger als der von uns hier verwendete Bols. Während das beispielsweise in einer Margarita durchaus ein relevanter Unterschied ist, sehen wir das im Long Island allerdings nicht. Müssen wir aber auch nicht und wir sind die letzten, die über Kompromisslosigkeit in der Qualität streiten würden 😉
Servus ihr zwei!
Vielen Dank für die tolle Seite. Hat genau das richtige Niveau an Nerdigkeit für mich.
Habe im letzten Jahr Cocktails für mich wieder entdeckt und mixe seit kurzem selbst. Natürlich müssen da auch ein paar Klassiker aus der Jugend ran. So wie dieser. Neben dem üblichen Abschusserfahrungen erinnere ich mich immer noch an einen verdammt geilen Long Island in einer Münchner Bar der frühen 0er Jahre. Deshalb musste der jetzt auch mal wieder sein.
Euer Rezept hat mir direkt aus der unübersichtlichen Auswahl zugesagt. Im übrigen tendiere ich dazu, dass man außer dem Triple Sec gut und gerne eine beliebige Spirituose weglassen kann – heute war’s bei mir der Gin.
Ich habe auch mit einer alkoholfreien Variante experimentiert. Der “auch existierende” Virgin Long Island war mir irgendwie zu weird, außerdem entfällt da der Gag, dass dieser Iced Tea eben keinen Tee enthält, daher habe ich es einfach mit einer Base aus 2 cl Limette und 6 cl Ananassaft probiert und dann auf viel Eis mit Cola aufgegossen – also ganz ähnlich wie beim Sprittigen. Das Ergebnis lies sich sehen. Sicher nicht besonders raffiniert, aber herrlich erfrischend und mit der richtigen Eistee-Optik, wie man einen Long Island eben kennt.
Viele Grüße, Arne.
Irgendwann anno 97, Kiel, Kaserne, Sonntagmittag kurz nach 13:00 Uhr. In meinem Kopf dröhnen noch immer die Bässe aus der Bergstraße. „Haben wir wirklich fünf (5) davon getrunken?“ frage ich die zerstörte Karkasse in der oberen Koje.
„Nein,“ ächzt er, „sechs“!
Der Rest des Tages versinkt in meiner Erinnerung wieder in wohliger Schwärze.
Hat jetzt 11,5 Monate gedauert, aber ja, da isser: Der Kommentar des Jahres 2022. Und auch wenn das Jahrzehnt noch jung ist – wenn’s der nicht auf’s Treppchen, schafft, nä? 😉
Finde es irgendwie witzig, wenn richtige Cocktail-Profis einen kompletten, gut ausgearbeiteten Artikel schreiben, und im Rezept steht dann statt einer konkreten Mengenangabe für den Filler nur “Cola zum Aufgießen” als wäre es einfach egal ob der Drink 1:1 Sprit:Filler ist oder 1:2. Aber zugegeben, Getränke mit Kohlensäure jiggern sich schlecht …
Moin Hans-Dieter,
danke für den Hinweis – und in den meisten Fällen versuchen wir auch, eine grobe Fahrtrichtung für das Mengenverhältnis des Fillers anzugeben. Der Long Island Iced Tea ist aber jetzt nicht gerade für Balance bekannt und auch alkoholisch eine ziemliche Wucht. “Soviel Cola wie noch ins Glas passt” ist dementsprechend immer der Mixing-Tipp, den wir jedem mit auf den Weg geben würden 🙂