Das Rezept für den Improved Whiskey Cocktail
- 6 cl Rye oder Bourbon Whiskey
- 1 Barlöffel Zuckersirup
- 1 Barlöffel Maraschino-Likör
- 2 Spritzer Peychaud’s Bitters
- 2 Spritzer Angostura Bitters
- 1 Barlöffel Absinth
Einen Tumbler mit dem Absinth “ausspülen”, sprich die Innenseite des Glases damit benetzen. Das Glas mit Eiswürfeln füllen. Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und anschließend in den vorbereiteten Tumbler gießen. Den Rand des Glases mit einer Zitronenzeste abreiben und damit garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für den Improved Whiskey Cocktail
- George Remus Bourbon Whiskey
- Stork Club Full Proof Straight Rye Whiskey*
- Pernod Absinthe*
- Luxardo Maraschino*
- Angostura Bitters*
- Peychaud’s Bitters*
- Glas aus dem Aufmacher-Bild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Die Bezeichnung “Improved Whiskey Cocktail” erscheint aus heutiger Sicht ein wenig arg banal. “Ja was denn für ein Cocktail mit Whiskey und was daran ist bitte verbessert im Vergleich zu was?” will man ausrufen. Allerdings gilt der Begriff Cocktail damals noch als eigene Unter-Kategorie und bezeichnet ganz explizit Drinks aus Spirituose, Zucker, Wasser und Bitters, nach einer Definition die im Jahr 1806 veröffentlicht wurde. Die hier vorgestellte Variante geht zurück auf ein Barbuch aus dem Jahr 1876. In der dritten Auflage von Jerry Thomas’ Bartender’s Guide findet sich neben dem “Whiskey Cocktail” nämlich erstmalig auch die “verbesserte” Variante.
Die setzt neben einer Zitronenzeste zusätzlich auf Maraschino-Likör und einen Spritzer Absinth, um dem Drink noch mehr Komplexität zu verleihen. Wer auf dieses neumodische Gedöns keinen Wert legte, bestellte seinen Drink ab da “The Old Fashioned Way” und verlieh dem schlichteren Original damit seinen bis heute bekannten Namen. Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Blick zu den wie immer wundervollen Kollegen von Kultivierte Tresenwesen und Bar Vademecum. Alle anderen holen die Barlöffel raus – und den Absinth.
Zutaten
- 6 cl Rye Whiskey
- 1 Barlöffel Zuckersirup
- 1 Barlöffel Maraschino
- 2 Spritzer Peychaud's Bitters
- 2 Spritzer Angostura Bitters
- 1 Barlöffel Absinth
Zubereitung
- Einen Tumbler mit dem Absinth „ausspülen“, sprich die Innenseite des Glases damit benetzen.
- Das Glas mit Eiswürfeln füllen.
- Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und anschließend in den vorbereiteten Tumbler abgießen.
- Den Rand des Glases mit einer Zitronenzeste abreiben und damit garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Wieso genau dieses Rezept?
Wer auf Seite 88 im oben erwähnten historischen Barbuch nachschlägt, stellt fest: wir sind da historisch nicht besonders akkurat. Dort findet sich kein Hinweis auf Peychaud’s Bitters, der Drink wird geshaked, der Absinth landet einfach mit im Shaker und serviert wird die Nummer nicht im Tumbler auf Eis, sondern in einem “Fancy Glas”, was damals eher einem besonders hübschen, kleinen Weinkelch entsprach. All diese Ungenauigkeiten entstammen etwas, dass wir mal ganz lapidar Bartender-Binnenkonsens nennen. Das fängt beim Shaken an – das macht man mit dieser Art von Drink einfach seit geraumer Zeit nicht mehr, diese Cocktails werden dabei zu wässrig und optisch eher schlammig.
Die Kombination der Bitters kam wohl auf, als sich herauskristallisierte, dass der weltberühmte Sazerac Cocktail wohl immer “nur” ein adaptierter Improved Whiskey Cocktail mit gutem Storytelling war – und die Kombi funktioniert. Die Darreichungsform auf Eiswürfeln statt ohne Eis im Kelch ist einfach deutlich angenehmer, wenn man diesen Drink weder in sich hineinschütten noch warm trinken will. Und der “Wash”, sprich das Ausspülen mit Absinth ist schlicht etwas eleganter und olfaktorisch spannender als den Absinth einfach mitzumixen. Wer den frischen Anisduft noch intensivieren will, der nutzt dafür einen Parfüm-Zerstäuber statt des Wash – damit lässt sich der schnell mal überdosierte Absinth ohnehin recht geschickt einsetzen.
Die richtigen Zutaten für den Improved Whiskey Cocktail
Wir sagen nicht, dass man Angostura Bitters und Peychaud’s Bitters durch nichts ersetzen kann, es gibt diverse Aromatic und Creole Bitters mit vergleichbaren Geschmacksprofilen. Aber “vergleichbar” ist nun mal das schwammigste denkbare Wort, schließlich kann ich guten Gewissens Äpfel mit Schinkenbroten vergleichen, wenn ich das aus irgendeinem Grund für notwendig oder lustig erachte. Tatsache ist: wer andere Bitters einsetzt als die beiden genannten, erhält ein anderes Ergebnis. Das ist allerdings nicht zwangsläufig schlechter.
Bei Absinth setzen die meisten auf Pernod Absinthe, der ist weithin verfügbar, gut und nicht bescheuert grün. Ähnliches gilt für Luxardo Maraschino, auch wenn in Sachen bittersüßer Kirschlikör in den letzten Jahren Schladerer Maraschino aufgeholt hat. Beide geben einen guten Drink, Schladerer macht die Nummer etwas fruchtiger, Luxardo bringt einen Hauch mehr Würze rein.
Bleibt die Frage: Bourbon oder Rye? Hier hängt es für uns, vielleicht mehr als bei jedem anderen Drink, von der Tageslaune ab. Ein Improved Whiskey Cocktail mit Rye ist aromatisch durchaus ein Schwergewicht, etwas mit dem man den eigenen Gaumen zu einem kleinen Boxkampf herausfordert – wer da drauf Lust hat, sollte sich entsprechend auch einen kräftigen Rye Whiskey schnappen. Wir fahren hier gut mit dem Stork Club Full Proof Straight Rye. Beim Bourbon gehen wir entgegen in eine etwas gefälligere Richtung, brauchen aber freilich trotzdem was, das dem Absinth und Maraschino etwas entgegensetzen kann – da hat uns zuletzt der George Remus Bourbon viel Freude bereitet. In beiden Fällen solltet ihr aber vor allem darauf achten, dass ihr euch jenseits der 45% bewegt, jeder Whiskey darunter wird aromatisch überfahren.
Die Einkaufsliste für den Improved Whiskey Cocktail
- George Remus Bourbon Whiskey
- Stork Club Full Proof Straight Rye Whiskey*
- Pernod Absinthe*
- Luxardo Maraschino*
- Angostura Bitters*
- Peychaud’s Bitters*
- Glas aus dem Aufmacher-Bild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
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Danke für das Rezept. Ich liebe in diesem Cocktail den FMK Dark Rye (den ich in Kombination mit dem Luxardo Maraschino verwende). Kann ich nur empfehlen. Meiner Meinung nach ist es aber nicht ganz trivial, die Zutaten in diesem Drink genau aufeinander abzustimmen.
Thanks for the mention!
Im Gegentum: Danke für das super Video zu einem Drink, den ich viel zu lange vor mir hergeschoben habe 😉