Straits Sling | Cocktail-Rezept für den Vater des Singapore Sling

Ein klassischer Straits Sling - der lustigerweise kein Sling ist.
Ein klassischer Straits Sling - der lustigerweise kein Sling ist.
Rezept für den Straits Sling

Unser Lieblings-Rezept für den Straits Sling

  • 6 cl Gin
  • 1,5 cl Bénédictine D.O.M.
  • 1,5 cl Kirschwasser
  • 1,5 cl Zitronensaft
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 2 Spritzer Orange Bitters
  • Soda

Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in ein Longdrinkglas mit frischem Eis abseihen. Mit Soda aufgießen. Mit einer Scheibe Zitrone oder der Zeste garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

Einkaufsliste für den Straits Sling

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Der Straits Sling ist der direkte Vorfahre des Singapore Sling, quasi die erwachsene Version davon. Gut, ist auch nicht schwierig. Die Rezepte für seinen Nachfahren lesen sich meist so, als hätte jemand sich an Omas Hausbar bedient, weil auf der 80er-Jahre-Party der Schnaps ausgegangen ist. Tatsächlich muss man für die Story dieser süßen Verführung aber viel weiter zurückgehen in der Cocktail-Geschichte: Noch bevor das Wort “Cocktail” überhaupt so richtig bekannt war, noch vor die Zeit des ehrwürdigen Old Fashioned. Damals, Anfang des 18. Jahrhunderts war ein Sling ein Drink aus Spirituose, Wasser, Zucker und Muskatnuss – fügte man Bitters hinzu, war’s ein Bittered Sling. Und ließ man im Bittered Sling die Muskatnuss weg, war’s ein Cocktail.

Springen wir 100 Jahre nach vorn und tatsächlich nach Singapur: Irgendwann zwischen 1899 und 1915 erfindet der chinesische Bartender Ngiam Tong Boon einen Drink namens Straits Sling in der Bar des Raffles Hotels. Schon der hat nicht das geringste mit klassischen Slings zu tun, im Nachhinein ist das aber das geringste Problem. Die Kontroverse darum, ob der Straits Sling wirklich der Urvater des Singapore Sling ist und ob beide wirklich auf Boon zurückzuführen sind, ist enorm. Cocktail-Historiker schätzen die Wahrscheinlichkeit aufgrund von Zeitungsberichten aus dieser Zeit als hoch ein, Zweifel bleiben. Woran keine Zweifel bleiben – das “Original” ist ein wahnsinnig guter Drink, den ihr euch als Fan klassischer Cocktails nicht entgehen lassen solltet. Als Freund von Singapore Slings aber vielleicht schon.

Ein Straits Sling aus Gin, zwei Sorten Bitters, Benedictine und Kirschwasser.

Straits Sling

Bisher ohne Wertung
Vorbereitungszeit: 1 minute
Zubereitungszeit: 1 minute
Gesamtzeit: 2 Minuten
Cocktail-Kategorie: Highball, Punch
Epoche: 19. Jahrhundert
Geschmack: Kräftig, Süß
Spirituosen: Gin

Zutaten

  • 6 cl Gin
  • 1,5 cl Benedictine D.O.M.
  • 1,5 cl Kirschwasser
  • 1,5 cl Zitronensaft
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 2 Spritzer Orange Bitters
  • Soda

Zubereitung

  • Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in ein Longdrinkglas mit frischem Eis abseihen.
  • Mit Soda aufgießen.
  • Mit einer Scheibe Zitrone oder der Zeste garnieren.
  • Trinken.
Die erwachsene Version eines Singapore Sling.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Warum genau dieses Rezept?

Für den Straits Slings sind da draußen diverse Varianten im Umlauf. Manche noch etwas herber, andere näher am Singapore Sling. Manch mit Kirschlikör statt -Brand oder mit einem 1:1:1-Verhältnis aus Kirsch, Gin und Bénédictine. Ersteres ist (für uns) ein langweiliges Mittelding aus süß und klassisch und Letzteres ist im Prinzip eine Art abstrakter Negroni. Vor allem aber ist es ein kleines bisschen widerwärtig. Die oben gezeigte Straits Sling-Version ist knackig-trocken-breit – aber keine brachiale Grenzerfahrung wie andere Varianten, sondern immer noch ein recht süffiger Highball.

Die Zutaten für den Straits Sling

Beim Straits Sling lässt sich der Bénédictine D.O.M. kaum ersetzen, also versuchen wir’s auch gar nicht. Bei den Bitters setzen wir in beiden Varianten bevorzugt auf Angostura aber auch andere geläufige Marken funktionieren gewohnt gut. Bleiben zwei sehr große Baustellen: Gin und Kirschwasser. Beim Kirschbrand solltet ihr etwas hochwertiges nehmen, das ihr auch pur trinken würdet – Reisetbauer, Scheibel, Faude, das sind Marken, die ihr bedenkenlos kaufen könnt. Der Kirsch ist aber auch eure Option, um den Drink etwas gefälliger zu machen, falls euch das Rezept oben zu heftig ist. Dann ersetzt ihr einen Anteil durch Kirschlikör statt Kirschwasser und gebt dem Ganzen etwas mehr Süße. Wohlgemerkt aber bitte nicht den ganzen – mit 1,5 cl Cherry Heering gerät zumindest uns der Drink zu süß.

Im Straits Sling setzen wir auf die Wacholderbombe Juniper Jack.
Im Straits Sling setzen wir auf die Wacholderbombe Juniper Jack.

Beim Gin wollten wir hier etwas haben, dass das genaue Gegenteil zu den fruchtigen Produkten darstellt, die wir beim Singapore Sling verwendet haben. Etwas wuchtiges, urgewaltig-kräutriges, das so laut Gin schreit, dass dir die Popel aus der Nase fliegen. Weil uns der Juniper Jack Navy Strength aber etwas zu heftig gerät, greifen wir zum Juniper Jack in Trinkstärke und fahren mit den intensiven Wacholder-Aromen hervorragend. Auch Hepple oder Granit funktionieren top. Oh und ach: die Soda wirkt in diesem Rezept ein wenig so, als wäre sie egal, ist sie aber nicht. Eine echte Soda-Note, also etwas leicht salziges und viel Kohlensäure sind ein Muss. Wir greifen dafür sehr gerne auf Schweppes Soda zurück.

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

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