CO’PS direkt an der Quelle kaufen:
Die Flasche für dieses Tasting wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht.
Optik, nä? Optik ist ein trügerischer Ratgeber. Beispiel CO’PS: Ein Likör aus Kaffee und Kolanuss, Cola-Kaffee mit Alkohol quasi, in einer Flachmannflasche auf der ein grimmiger Schnurrbart-Gendarm prangt, der ein bisschen so aussieht, als wäre er auf seiner Zeitreise in die 80s versehentlich im London der 50er ausgestiegen. Das scheint ihn etwas unglücklich zu machen, aber immerhin ist er wach. Optik jedenfalls; wegen ihrer Optik hätten wir die Flasche nicht in die Hand genommen. Und Kolanuss und jede Menge Koffein, gepaart mit Signature Drinks, die Namen wie Torfige Tante tragen, das klingt ein bisschen nach Absturz mit Kampfschrei. Ist es aber gar nicht. Gut, Kampfschrei ist es. Aber Absturz? Nicht.
Die Story hinter CO’PS
CO’PS wurde entwickelt von Finn und Jan, zwei Jugendfreunden und Köchen aus einem Dorf namens Linsengericht. Ist okay, wir mussten das auch direkt googeln. Mach einfach, wir warten – aber markier dir am besten die Textstelle. Wieder da? Alles klar. Jedenfalls haben die beiden schon als Dorfjugendliche Kaffeelikör gepanscht und damit heimlich ihre Clique versorgt. Zig Jahre später machen sie das so ähnlich, allerdings diesmal mit der Erfahrung aus einigen Jahren Sternegastronomie.
Das sorgt dafür, dass CO’PS ausschließlich aus natürlichen Zutaten hergestellt wird, in einem speziellen, geheimen, vierwöchigen Mazerationsverfahren. Es kommen also Natürlichkeit und Produktkenntnis in die Flasche, aber auch jede Menge Dorfparty-Romantik, die dann wohl dazu führt, dass das Teil so absurd viel Koffein hat (4 cl = 1 Espresso) und diese abgefahrene Kneipenabend-Optik inklusive „Weiter gehts“ als Slogan auf der Flasche. Ein sehr persönliches Produkt also. Aber wie schmeckt’s denn jetzt?
So schmeckt CO’PS Kaffeelikör
Der Likör duftet unerwartet kräftig nach gerösteten Kaffeebohnen und frischem Filterkaffee. Eine angenehme Abwechslung, nachdem Kaffeeliköre zuletzt fast ausschließlich auf Cold Brew-Varianten gesetzt haben, die milder duften. Nicht falsch verstehen: da ist nicht schlechtes dran. Uns freut nur, dass CO’PS nach gutem, frischgebrühten Kaffee duftet. Wer tiefer reinschnuppert, entdeckt die Kolanuss und auch eine große Portion dunkle Schokolade. Am Gaumen ist er angenehm geschmeidig und zeigt vor allem Kaffeebohnen, Karamell und Schokolade, die Kolanuss-Note kommt eher als Nachklang, der aber eindeutig an Cola erinnert – dazu trägt auch der gefühlt recht hohe Süßegrad bei.
Der Kaffee-Kolanusslikör pur und in Cocktails
Auch wenn der CO’PS lecker schmeckt und durchaus dazu gedacht ist, als eiskalter „Wake me up & fuck me up“-Shot runtergespült zu werden: Shots sind nach wie vor nicht so unsere Baustelle. Drinks mit Kaffeelikör dafür umso mehr – und da ist dieser schwarze Bulle durchaus eine spannende Bereicherung im Bar-Regal. Klar: er ist einen Ticken süßer als die Kaffeeliköre, die wir uns sonst in den Espresso Martini kippen, aber dafür ist er auch so intensiv, dass man ihn ein wenig runterregeln kann oder sich seinen Espresso einfach mal besonders bitter rauslässt, für ein maximal-intensives Wach-Erlebnis. Während der ikonische Kaffee-Martini dann auch hervorragend funktioniert, ist ein White Russian mit diesem Likör eher nicht ganz unser Fall. Nicht schlecht, aber irgendwie hebt der Mix mit Sahne ein paar Zitrus-Noten aus dem CO’PS, die uns jetzt nicht so richtig begeistern.
Klappt dafür umso besser: ein Coffee Negroni, in dem wir zu gleichen Teilen den Kaffeelikör mit Gin, Campari und Wermut verrühren. Starkes Teil, in mehrfacher Hinsicht. Das gilt auch für einen Enhanced Rum & Coke. So nennen wir einen Mix aus 3 cl CO’PS und 3 cl dunklem Rum, den wir mit einem Spritzer Limette vermixen und mit Soda aufgießen. Schmeckt wie Rum & Coke mit Kaffee. Bei unseren etwas kreativeren Experimenten gibt’s einen kleinen Fehlschlag – einen wilden Tiki-Mix aus Pflaumenschnaps, Yuzusake und Rum, der im Wesentlichen nach „braun“ schmeckt. Wir mixen aber auch einen ziemlichen Erfolg von Cocktail, auf die Aperitif-Adaption eines Black Bull-Cocktails unten sind wir nämlich ehrlich gesagt ziemlich stolz. Deswegen genehmigen wir uns jetzt noch einen davon …
Zubereitung
- Alle Zutaten auf Eis rühren.
- In eine gefrostete Coupette abseihen.
- Mit einem 80er-Jahre-Kurzarmhemd garnieren.
- Trinken.
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