Fancy Free | Cocktail-Rezept mit Bourbon & Maraschino

Ein Fancy Free Cocktail - eine Old Fashioned-Variante aus den 1940ern.
Ein Fancy Free Cocktail - eine Old Fashioned-Variante aus den 1940ern.
Rezept für Fancy Free

Das Rezept für den Fancy Free

  • 6 cl Bourbon Whiskey
  • 1,5 cl Maraschinolikör
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 Spritzer Orange Bitters

Alle Zutaten auf viel Eis kaltrühren. In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen. Mit einer Orangenzeste garnieren. Oder, falls ihr euch fancy fühlt, mit einer Orangenzeste abspritzen und mit einer Cocktailkirsche garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für den Fancy Free

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Der Fancy Free erscheint gut informierten Cocktail-Nerds als das evolutionäre Bindeglied zwischen Old Fashioned und Improved Whiskey Cocktail. Auf der einen Seite der altmodische Becher Whiskey mit einem Hauch von Bitters und Zucker in ganz viel Schnaps und auf der anderen Seite ganz viel Schnaps mit Angostura und Peychaud’s Bitters, Absinth und aromatischem Maraschino-Likör statt schnödem Zucker. In der Mitte: der Fancy Free. Orange Bitters statt den überbordenden Peychaud’s und ohne durchgeknallten Absinth. Leichter, einfacher, trotzdem alles andere als langweilig. Hört sich evolutionär alles ganz gut an, ist nur leider in der Reihenfolge Quatsch.

Zwischen der ersten Erwähnung des Old Fashioned 1862 und der schriftlichen Manifestation seiner “verbesserten” Variante vergehen gerade mal 14 Jahre. Der Fancy Free dagegen lässt sich Zeit bis in die 1940er, als ihn an Mann namens Crosby Gaige in seinem Buch Cocktail Guide and Ladies Companion verewigt. Ein Werk mit einem leicht bekloppten Titel, dass sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sein Autor kein Bartender war, sondern nur Cocktail-Rezepte mit besonders lustigen Namen sammelte. So findet sich in besagtem Buch etwa auch der Psychopathia Sexualis, der Sex on the Beach und Blowjob in ein geradezu gesittetes Licht rückt. Freilich kann der Fancy Free – dessen Name soviel wie “frei und ungebunden” bedeutet – für diese illustre Gesellschaft nichts. Stattdessen schnappt er sich wie ein moderner Remix die besten Beats des großen Whiskey-Hits und lässt die harten Absinth-Bässe zu Hause.

Ein Fancy Free Cocktail mit Whiskey, Maraschino, Angostura und Orange Bitters.

Fancy Free

5 aus 1 Bewertungen
Zubereitungszeit: 2 Minuten
Gesamtzeit: 2 Minuten
Cocktail-Kategorie: Shortdrink
Epoche: 40s
Geschmack: Kräftig, Süß
Spirituosen: Whisky

Zutaten

Zubereitung

  • Alle Zutaten auf viel Eis kaltrühren.
  • In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen.
  • Mit einer Orangenzeste garnieren.
  • Oder, falls ihr euch fancy fühlt, mit einer Orangenzeste abspritzen und mit einer Cocktailkirsche garnieren.
  • Trinken.
Old Fashioned, aber mit zwei Dashes Fancy.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Das richtige Rezept für den Fancy Free Cocktail

Wie bei allen Old Fashioned-Varianten kommt es auch bei dieser ein wenig auf eure persönlichen Vorlieben an in welchem Mischverhältnis und mit welchen Zutaten ihr ihn genau mixt. Was den Fancy Free dann am Ende zum Fancy Free macht ist die Kombination aus American Whiskey – das kann Bourbon oder Rye sein – Orangen Bitters und Angostura, sprich: Aromatic Bitters beliebiger Marke und Maraschinolikör. Für uns funktioniert Bourbon als Basis am besten, weil die meisten Ryes in unserem Portfolio diese spannende aromatische Zwischenwelt aus den beiden eingangs erwähnten Cocktails zugunsten eines kernigen Old Fashioneds unterbuttern. Man merkt schon, dass was anders ist als sonst – aber so richtig fancy-free fühlen wir uns damit nicht. Warum gleich 1,5 cl Maraschino, wo wir sonst Zucker nur Barlöffelweise in unsere Shortdrinks gießen? Damit’s geschmacklich Sinn macht und weil der bittersüße Maraschino “anders” süßt als banaler Zucker. Deswegen sind wir an der Süß-Front ausnahmsweise mal nicht ganz so geizig.

Die perfekten Zutaten

Auch wenn wir extra zum Bourbon greifen, um den anderen Zutaten mehr Raum zu lassen, sollte es einer mit Charakter sein. Im Test schlagen sich hier Elijah Craig Kentucky Straight Bourbon und vor allem der George Remus Straight Bourbon Whiskey hervorragend, beide bringen 47% auf die Waage und sind damit weder zu kräftig noch zu zurückhaltend. Bei den Bitters setzen wir auf Angostura, für beide Varianten. Gary Regan’s Orange Bitters oder The Bitter Truth Aromatic Bitters erfüllen den Zweck aber ebenfalls anstandslos. Maraschino? Da fällt die altbekannte Wahl zwischen Schladerer und Luxardo. In diesem Fall entscheiden wir uns klar für den Luxardo, dessen Bitternoten und leicht “dreckige” Bar-Aromatik für uns einen Hauch besser passt als der eher fruchtige Schladerer.

Wohlgemerkt aber: Solltet ihr in diesem Drink eher zum Schladerer neigen (wer beide Flaschen zu Hause hat, sollte beide probieren), dann seid ihr garantiert auch Fans der Kirschen-Deko. Mögen wir normalerweise in Old Fashioneds nicht. Macht hier aber durchaus Spaß – vorausgesetzt ihr veredelt den Drink trotzdem mit den ätherischen Ölen der Orangenzeste.

Die Einkaufsliste für den Fancy Free

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

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