Cocktail-Rezept für den Countess of the Caribbean (nach Fede Cuco)
- 4,5 cl Ron Libertad Dorado
- 1,5 cl Aperol
- 1,5 cl Cynar
- 1,5 cl Fino Sherry
- 1 Spritzer Zitronensaft
Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in einen Tumbler mit frischem Eis abseihen. Kein Garnitur. Trinken.
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Die Flasche für dieses Tasting wurden uns für redaktionelle Zwecke zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht.
Vor einiger Zeit hatten wir mit Ron Libertad den ersten mexikanischen Rum auf cocktailbart.de – nun legen wir mit Ron Libertad Dorado direkt den ersten gereiften mexikanischen Rum hinterher. Warum es mehr als fünf Jahre gedauert hat, bis Zuckerrohrschnaps aus der mittelamerikanischen Nation auf dieser Seite aufgetaucht ist? Weil Rum in Mexico schlicht und ergreifend keine Lobby hat – der sprichwörtliche Quell der Freude dort sind eben die Agaven und mit ihnen Tequila, Mezcal und diverse regionale Spirituosen-Unterarten wie Raicilla. Trotzdem ist dieses Rum-Projekt nicht nur wegen seiner Herkunft spannend.
Die Story hinter Ron Libertad Dorado
Der Dorado ist in erster Linie mal einfach die gereifte Variante des weißen Ron Libertad, daher auch der Name. “Dorado” bedeutet aus dem Spanischen übersetzt schlicht “Gold”, wie in “Gold Rum”, auch wenn wir diese Bezeichnung selbst nur ungern benutzen, weil sich hinter ihr gerne auch gefärbter quasi ungereifter Rum verbirgt und hierzulande fast nur noch die untersten Flaschen im Supermarktregal zu dieser Benennung greifen. Zu denen gehört der Libertad freilich nicht, in keiner seiner Versionen. Wer mehr über die Entstehung, die Destillation aus frisch gepresstem Zuckerrohsaft, die acht Zuckerrohr-Familienbetriebe hinter Libertad und die insgesamt drei eingesetzten Zuckerrohrsorten Criolla, Vetada und Violeta erfahren will, der liest unseren Artikel zum Blanco bevor wir das hier alles wiederkäuen.
Ein Jahr also darf dieser mexikanische Rum in Eichenfässern lagern – klingt für Freunde von Rum und Whisky wenig, ist im heißen Mexico aber eine durchaus ansehnliche Zeit, in der durchaus viel passieren kann. In der Welt des Tequila wären wir damit schon in der zweiten von drei Reifungs-Stufen namens Añejo oder “extra aged”. Wer schon mal Blancos (ungereift), Reposados (zwischen zwei Monaten und einem Jahr) und Añejo-Tequilas (ein bis drei Jahre gereift) probiert hat weiß: da können Welten dazwischen liegen. Aber lässt sich das so ohne Weiteres auf ein Zuckerrohr-Destillat übertragen? Freilich nicht ganz. Trotzdem reicht das Jahr, um den Dorado zu einem vollkommen anderen Rum werden zu lassen:
So schmeckt Ron Libertad Dorado
Der hellgoldene Rum schwenkt sich angenehm schwerfällig und genau wie der ungereifte kleine Bruder versprüht er einen Anflug von Rhum Agricole. Fruchtig, leicht estrig, mit Noten von Aprikosen und Weintrauben. Genau wie bei Agricole ist aber auch bei diesem Mexikaner zu beobachten, dass er durch die Fassreifung viel von seiner Aromen-Wildheit verliert – die beim Ron Libertad zwar ausnehmend besonders, aber ohnehin schon ein wenig gezähmt war. Piment und Rosinen erschnuppern wir noch, bevor wir zum ersten Schluck ansetzen, der wieder wunderbar fruchtig gerät: wieder Aprikosen, aber auch Birnen und ein Hauch von roten Beeren ist da. Die verfliegen auf dem Weg zum Gaumen aber schnell, machen Platz für mineralischen Feuerstein, ein wenig Kalk, sanfte Bitternoten wie von Champagner und ein fast schon sahniges Finish. Was der Dorado im Vergleich zum weißen Libertad in der Nase an Abenteuer verliert, gewinnt er damit am Gaumen in Komplexität und Kraft. Schönes Ding.
Ron Libertad Dorado pur und in Cocktails
Der Dorado ist eine dieser Spirituosen, bei denen es besonders viel Spaß macht, ihn in immer neuen Situationen und aus unterschiedlichen Gläsern zu trinken – er schwankt dann gerne mal zwischen agricoliger Fruchtigkeit, Mineralität und vegetalen Noten, die auch in Richtung Paprika gehen. Die Verkostung oben entsteht mit möglichst freiem Gaumen, ungefähr 2 Stunden nach dem Essen und mit viel Konzentration.
Freilich mixen wir mit dem Ron Libertad Dorado auch – und obwohl er sich sehr gut macht in eher ausgeflippten Drinks wie unserem hauseigenen Sandbird oder einem 80s-Style Miami Vice, bleiben wir am Ende eher bei vergleichsweise schlichten Drinks wie einem Rum & Port oder einem Dark & Stormy, in dem seine speziellen Qualitäten besser zur Geltung kommen. Obwohl – in dieser durchgeknallten, vielschichtigen Old Fashioned-Version von Fede Cuco kommen die trotz kraftvoller Sparringspartner richtig schön heraus. Der Drink könnte nicht besser sein, wenn man ihn um den Dorado herumgebaut hätte:
Zutaten
- 4,5 cl Ron Libertad Dorado
- 1,5 cl Aperol
- 1,5 cl Cynar
- 1,5 cl Fino Sherry
- 1 Spritzer Zitronensaft
Zubereitung
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