Deutschlands Top 50 Cocktails 2022
Wir hätten’s wissen müssen, als wir diese Reihe letztes Jahr gestartet haben – ein paar kleinere und mittelgroße Online-Magazine haben sich den Artikel im Sommer einfach mal geschnappt, ein paar Highlights aufgelistet und uns in einem Fall sogar als “Studie” verlinkt. Tacheles, Freunde: Ja, unsere Headline ist clickbaity, weil diese Art von Text halt einfach mal so funktioniert. Wie unsere Top-50-Liste an Cocktails nach dem Vorbild von Difford’s World’s Top 100 Cocktails zustande kommt, hatten wir euch aber sehr präzise aufgeschlüsselt. Machen wir im nächsten Absatz auch gleich wieder, Transparenz wird bei Cocktailbart nämlich groß geschrieben. Mit durchsichtigem Stift zwar, aber groß.
Für alle, die sich das nicht im Detail durchlesen wollen hier das tl;dr: Unter den deutschsprachigen Cocktail-Webseiten zählen wir zu den reichweitenstärksten auf Google. Wenn ein Cocktail-Artikel bei uns häufig oder auch gar nicht geklickt wird, kann das in vielen Fällen eine gewisse Aussagekraft darüber haben, wie bekannt und beliebt der Drink im deutschsprachigen Raum ist. Ob ein Artikel bei uns auf Platz 1, 10 oder 50 landet, hat im Detail dann aber vor allem interne Faktoren. Nämlich die hier:
Wie kommen die Zahlen für Deutschlands Top 50 Cocktails 2022 zustande?
Bei Difford’s zieht sich Chef Simon Difford die 100 meistbesuchten Cocktails aus der Seite, veröffentlicht die und gut. Immer auf Platz 1: der Pornstar Martini, der hierzulande eher innerhalb der Spirituosen-Nerdbubble ein Thema sein dürfte. Das reicht aber, um den Drink bei uns nach der Veröffentlichung Ende letzten Jahres von 0 in die Top 10 zu schießen. Bei uns setzt sich die Top-Liste ganz ähnlich zusammen wie bei Kollege Difford, wir schauen einfach nach den 50 bestlaufenden Cocktail-Artikeln und listen sie hier auf. Um die Reihenfolge bewerten zu können, braucht ihr aber noch ein paar Infos mehr:
- Knapp 93,5% unseres Traffics kommen über Google. Das bedeutet, dass die Positionierung eines Drinks in dieser Liste auch stark davon abhängt, wie gut wir das Ding suchmaschinenoptimiert haben.
- Wir nehmen die Top 50, weil der Drink auf Platz 100 (der Ghost Knife) gerade mal noch 0,13% unseres Besuchervolumens ausmacht mit etwa 2.305 Besuchern in den letzten 12 Monaten.
- Weil Website-Traffic in den letzten Jahren immer schwerer DSGVO-konform zu ermitteln wird, können wir nicht 100% garantieren, dass die Zahlen stellvertretend für alle Nutzer stehen. Vielleicht widersprechen explizit Martini-Trinker gerne mal allen Cookies und eigentlich ist der Drink in der Realität lockerst auf Platz 1? Auch dieser Umstand macht die Plätze 51 – 100 nochmal schwieriger zu vergleichen.
- Damit ein Drink in dieser Liste überhaupt auftaucht, muss er auf cocktailbart.de stattfinden – da decken wir zwar inzwischen sehr, sehr viel ab, aber die Sterne am Cocktail-Firmament sind unzählbar. Und Blowjob oder Kalte Muschi kommen auch dieses Jahr nicht auf unsere Barkarte, sorry.
- Wir machen das Ding im Dezember, weil ihr den letzten Artikel bevorzugt auch zu seiner Veröffentlichung im selben Zeitraum gelesen habt – erst im Frühsommer wurde das Teil dann langsam wieder ausgegraben. Entsprechend bleiben wir bei der guten, alten Jahresrückblicks-Tradition, den Dezember nicht so ganz ins laufende Jahr einzuberechnen. Trotzdem setzen wir auf die Daten der letzten 12 Monate, da ist also noch ein Rest an Daten des letzten Jahres an Bord, inklusive des Traffic-stärksten Tages des Jahres, Silvester.
Was ihr außerdem wissen solltet? Große Überraschungen gibt es dieses Jahr nicht. In den Top 10 gibt es 3 Neuzugänge, generell finden sich in den Top 50 nur 7 neue Cocktails im Vergleich zum letzten Jahr. Ihren Platz räumen mussten dafür der Raspberry Thyme Smash (von der 40 auf die 54), der Gibson Martini (von der 31 auf die 55, besonders tragisch für uns), die White Lady (von der 50 auf die 56), der Clover Club (48 auf die 57), der Whiskey Soda (von der 49 auf die 59), der Hurricane (von der 28 auf die 61, Autsch!) und der Gin Fizz (von der 43 auf die 68). Unsere höchste Eigenkreation rangiert übrigens auf der 75 – der Rum Cannonball. James Bonds höchste Eigenkreation rangiert dagegen auf der 50.
50. Vesper Martini (↓41)
Über Stil, Sinn und Geschmack dieses handwerklich mindestens ungeschickten Martinis kann man freilich streiten. Seine Bedeutung in der Cocktail-Geschichte wird durch das Ranking auf der 50 aber sehr gut manifestiert: Sollte man kennen, muss man nicht brauchen. Auf der Seite landen seine Fans vor allem dann, wenn Bond, James Bond in der Glotze läuft.
49. Dark & Stormy (↓37)
Man muss das Ding freilich nicht mit Gosling’s Rum mixen, zumindest nicht, wenn man mit einer Markenrechtsverletzungsklage gut leben kann. Kleiner Scherz. Außer, ihr seid eine Spirituosenmarke. Toller Drink jedenfalls, wäre schade gewesen, wenn er ganz rausgeplumpst wäre.
48. El Presidente (↓37)
“Einen leicht gesüßter Martini mit gereiftem Rum statt Gin” haben wir ihn letztes Jahr genannt und auch wenn das in der Sache richtig ist, kann das Ding einfach alles. Für alle Freunde starker Rum-Drinks ein Must-Know.
47. Touchdown (↑0)
Unser Artikel lässt sich vor allem darüber aus, dass der Drink als solches gar nicht existiert, geschweige denn ein Rezept dafür. Er ist ein Phantom. Trotzdem schafft er’s im ersten Jahr auf cocktailbart.de direkt in die Top 50. Und dafür ist jetzt der Gibson raus? Tstststs.
46. Hemingway Daiquiri (↑0)
Die Nachfrage nach der historisch wertvollen und absurd kräftigen Daiquri-Variante ist über das gesamte Jahr hinweg niedrig aber irre stabil, an Silvester peakt er mit 200 Zugriffen. Dass er’s 2021 noch nicht in die Charts geschafft hat, lag schlicht dran, dass er damals erst bei uns veröffentlicht wurde.
45. Horse’s Neck (↓29)
Der Highball mit der größten Bekanntheits-Beliebtheitsschere in dieser Liste rutscht empfindlich ab. Schade, aber wir verstehen’s: 2022 haben wir uns meiner Erinnerung nach keinen einzigen Horse’s Neck gemixt.
44. Moose Milk (↑46)
Schon letztes Jahr wussten wir nicht, warum dieser Drink aus Rum, Bourbon, Ahornsirup, Milch und Vanilleeis in der Liste landen konnte. Nicht falsch verstehen: ist irre lecker und zu Silver der absolute Burner. Aber außer uns kennt das Teil eigentlich niemand. Also so richtig niemand – selbst in der Schnapsnerd-Bubble haben wir noch nie jemanden ein Bild von diesem Ungetüm posten sehen. Also Moose Milk-Lovers dieser Welt: gebt euch zu erkennen!
43. Strawberry Margarita(↑0)
Haben wir uns lange vor gedrückt, teils aus Qualitäts-Bedenken (die ist gar nicht so leicht in gut zu mixen), teils aus, ganz ehrlich, Snobismus. Im Mai ging der Artikel raus, den Einstieg in die Liste schafft die Strawberry Margarita problemlos. Wir prognostizieren: 2023 steht der Drink in den Top 20.
42. Aviation (↑44)
Wir wiederholen: “Als wir 2016 mit Cocktailbart anfingen, erlebte der blumige Gin Sour mit Creme de Violette ein kleines Revival, heute gilt er eigentlich wieder als ausgestorben und wir haben uns selbst seit Jahren keinen gemixt. Keine Ahnung, wie der hierherkommt.” Wie der blumige Exot dann auch noch an Boden gewinnen konnte, bleibt ein Mysterium. Vielleicht ein Zeichen des Kosmos, dass wir doch mal wieder einen mixen sollten.
41. Continental Sour & New York Sour (↓32)
Der Continental Sour mit Portwein ist einer unserer absoluten Lieblings Whiskey Sour-Twists, und das will bei der Menge an Drinks in diesem spannenden Cocktail-Template echt was heißen. Euch geht’s anscheinend ganz ähnlich.
40. Sazerac (↑0)
Ein großer Cocktail-Klassiker mit einer ganz eigenen Zubereitungsmethode – kernig, kräftig, urig, nerdig. Am Ranking auf Google hat sich wenig getan, große Besucher-Spitzen gab’s nicht. Kann nur eines bedeuten: der Sazerac gewinnt tatsächlich an Beliebtheit oder empirischer gesehen mindestens Bekanntheit. Geilo.
39. Manhattan (↓36)
Bei Diffords steht der Manhattan Cocktail auf der 7, seitdem der gute Simon alle klassischen und süßen Varianten konsolidiert hat. Das machen wir an der Stelle nicht, es hätte aber auch kaum relevante Auswirkungen. Auf der 39 steht diese nicht gerade übermäßig massentaugliche aber wohlverdiente Ikone genau richtig.
38. Tiefseetaucher (↑0)
Beim Tiefseetaucher sieht das anders aus. Der ist ein zeitgeschichtliches Monument, aber eines, das einem jede Synapse aus dem Hirn prügelt und die übriggebliebene Matsche mit einem Löffel Puderzucker garniert. Artikel unbedingt lesen, nachmixen ist optional.
37. Campari Orange / Garibaldi (↓34)
Holt die Leute natürlich vor allem im Sommer ab – das reicht 2022, um die Platzierung im Mittelfeld ohne all zu große Verluste zu halten. Und ja, die Leute kommen vor allem über “Campari Orange”. Dabei wäre der Garibaldi die spannendere Nummer.
36. Pisco Sour (↑0)
Das Interesse am Nationalcocktail Perus und Chiles dürfte sich 2022 kaum geändert haben, aber anders als noch 2021 haben wir unser Suchmaschinenranking dafür aufpoliert. Das sorgt dafür, dass ein Teil des über das Jahr stabilen Traffics bei uns landet.
35. Caipirinha (↓16)
Dem Text vom letzten Jahr bleibt nichts hinzuzufügen, weil sich in der Sache nichts geändert hat: “Gemessen an der Beliebtheit des Drinks in Deutschland ist das gar nicht mal soooo die großartige Platzierung. Und auch unsere Google-Platzierung für den Cachaca-Limetten-Mix ist mies. Trotzdem kommen kaum Direktzugriffe für das Teil bei uns an. Wer Cocktailbart schon kennt, will anscheinend nichts über Caipis wissen. Ergo bleibt nur festzustellen, dass das Suchvolumen für das Teil so groß ist, dass der Artikel sogar auf Google-Seite-3 richtige Kracher outperformed, die Sau.” Dass der Drink so tief gefallen ist, könnte also tatsächlich daran liegen, dass das Interesse der deutschsprachigen Trinker-Gemeinde am guten, alten Caipi nachlässt.
34. Old Cuban (↑39)
Letztes Jahr haben wir euch eindringlich geben, diesen Wahnsinnsdrink aus Schampus und Rum noch weiter oben zu positionieren. Dafür hättet ihr ihn nur mehr mixen und vorher das Rezept angucken müssen. Ich weiß schon, in der Sache ist das gelungen, toller Erfolg. Aber ein bisschen mehr Mühe hättet ihr euch schon geben können.
33. Planter’s Punch (↑38)
Lesen wir zuletzt wieder ein bisschen verstärkt auf Barkarten und zwar in der klassischen, puristischen Version. Kann man nur gut finden.
32. Vodka Martini (↓18)
Martinis haben’s in der Bar der modernen 20er gar nicht so leicht – dem Vodka Martini schien kurz ein helles Leuchten des Purismus’ anzuhaften, aber auch er verschwand langsam wieder aus dem Cocktailnerd-Blickfeld. Für Freunde der Subtilität mit hochwertigen Zutaten aber durchaus lohnenswert.
31. Gimlet (↓25)
Eigentlich trinken den nur Menschen auf ihrer persönlichen Genussreise hin zum Spirituosen- und Cocktail-Liebhaber – ansonsten spielt er nur eine Nebenrolle. Er ist ein bisschen wie James Camerons Avatar: Hängt auf jeder Top-List rum, ist irgendwie okay, hat aber halt so gar keine Fanbase.
30. Munich Mule (↓13)
2020/2021 rissen uns die Liebhaber dieses Drinks die Hütte ein, ohne dass wir einen in der Realität verankerten Trend wahrgenommen hätten – ohne große Änderungen an der Ranking-Lage verschwand der Munich Mule dann aber auch wieder aus den Top 15. Seit Anfang des Jahres hängt er stabil im Mittelfeld der Liste rum.
29. Tequila Sunrise (↓26)
Apropos stabiles Mittelfeld. Der – zumindest in Deutschland – bekannteste Tequila-Drink mit Grenadine und Orangensaft ist richtig gemixt trotz seines Rufes gut trinkbar. Findet ihr wie es aussieht auch.
28. Sidecar (↓26)
Der Sidecar ist im Wesentlichen ein Cognac Sour, serviert ohne Eis mit Zitronenzeste, manchmal mit Zuckerrand. Beliebt und bekannt ist er vor allem unter Bartendern und Spirituosen-Nerds, in der freien Wildbahn wäre uns noch kein “normaler” Genießer untergekommen, der sich einen Sidecar geordert hätte. Braucht’s aber auch nicht – die Liebe der Cognac-Fans reicht auch 2022 für einen Platz im guten Mittelfeld.
27. Paloma (–)
Tequila mit Grapefruit-Limo, Limette und Salz. Über Art und – eventuell – Marke der Grapefruit-Limo kann man vortrefflich streiten, über 100% Agave-Tequila nicht. Damit wird der simple Highball zu einer pinken Wahnsinns-Nummer, die eigentlich auch einen höheren Platz verdient hätte.
26. Gin Tonic (↓22)
Als einstiger Traffic-Bringer Nummer 1 auf cocktailbart.de muss er sich sicher ein bisschen schämen der Gin Tonic. Braucht er aber nicht – auch wenn unser und eventuell auch euer Interesse am König aller Highballs stark nachgelassen hat, so hat ihm die moderne Bar doch vieles zu verdanken. Und an der Gin-Basis ist auch 2022 noch jede Menge los, den Diminishing Return an neuen Gin-Marken pro Monat haben wir zwar längst überschritten, Stillstand herrscht aber längst nicht. Ein Umstand, den Platz 26 auf dieser Liste sehr gut widerspiegelt.
25. Daiquiri (↓15)
Hatte letztes Jahr noch eine deutlich bessere Position auf dieser Liste und machte etwa 1,5 Prozent des Besuchervolumens aus. Ein etwas schlechteres Google-Ranking als noch 2021 und scheinbar generell ein Trend hin zu mehr fruchtig-süßen Drinks schiebt den Daiquiri um 10 Plätze runter. Schade.
24. Gin Gin Mule (↓23)
Die schönere, weil komplexere Variante eines Munich Mule – wo der auf Gurke setzt, werkelt hier die Minze an der Aromatik und auch die Zubereitung ist etwas komplexer. Kann sich im guten Mittelfeld halten, weil die Leute auf der Suche nach “Gin Mule” hier vorbeikommen und eigentlich einfach nur eine simple Mische suchen statt Audrey Saunders’ Geniestreich.
23. Negroni (↑30)
Ist bei uns immer noch nicht auf einer Platzierung, die seiner Bedeutung gerecht wird – dass er 7 Plätze gutmacht liegt indes daran, dass wir mit neuem Bild und ein paar Anpassungen das Ranking ein wenig optimiert haben. An der allgemeinen Begeisterung für den Negroni hat sich wenig geändert.
22. Mojito (↓14)
Man könnte ihn für einen alten Hut der 90er und 2000er halten, aber nein, der Mojito ist große Cocktail-Geschichte und richtig gemacht auch schlicht und ergreifend der Wahnsinn. Genau deshalb nimmt seine Beliebtheit laut Google Trends nach wie vor jedes Jahr zu im deutschsprachigen Raum. Weil Google beim Mojito aber eher etablierten Food-Riesen wie Edeka oder Chefkoch den Vorzug gibt, können wir diesen Trend hier leider nicht abbilden.
21. Swimming Pool (↑42)
Wir würden’s gerne auf unsere im Vergleich zu 2021 optimierte Google-Platzierung schieben, aber Charles Schumanns unheilige Mischung aus Rum, Wodka, Blue Curacao und Ananas begegnet uns in letzter Zeit tatsächlich häufiger wieder in der freien Wildbahn – gerade im Sommer. Bunt & süß kommt wieder, wir rechnen im Jahresrückblick 2023 dann auch mit Flying Kangaroos und Grasshoppers.
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20. Margarita (–)
Wir könnten’s machen wie Difford mit seinen Manhattans und einfach mal all unsere Margaritas konsolidieren. Machen wir aber nicht – denn das kantig-saure Original steht für sich, ganz unabhängig von Trends, Jahreszeiten oder Vorlieben. Platz 20 verteidigt die Margarita entsprechend wie ein Monument aus Tequila und Limetten.
19. Blue Hawaii (↑35)
Letztes Jahr konnte der Blue Hawaii nur 6 Monate lang Besucher sammeln, 2022 nutzt er die volle Laufzeit und entert die Top 20. Seinen Höhepunkt erlebt der blaue Verführer freilich im Sommer (und an Silvester, wie die meisten Drinks auf dieser Liste), aber kein Samstag vergeht, ohne dass uns 40 bis 80 Leute fragen, wie man denn so einen Blue Hawaii mixt. Will wohl was heißen.
18. Long Island Iced Tea (↓12)
Letztes Jahr haben wir moniert, dass das Ding so weit oben steht. Weil sich an unserem Suchmaschinen-Ranking für den Long Island Iced Tea kaum was verändert hat, gehen wir davon aus, dass ihr einfach overall besser trinkt. Oder halt statt dem Long Island mehr blaue Drinks – ist beides okay für uns.
17. Zombie (↑45)
Der Durchstarter des Jahres. Springt einfach mal 28 Plätze nach oben, der hochprozentige alte Knacker und macht plötzlich schlanke 1,28 Prozent unseres Gesamt-Traffics aus. Zwar hat laut Google Trends und auch nach unserem Empfinden das Interesse an eher klassischen Tiki-Drinks zugenommen, der Zuwachs in dieser Höhe ist trotzdem heftig. Aber genau deshalb umso willkommener.
16. Pina Colada (↑17)
Wir ranken immer noch nicht besonders sichtbar für die Rum-Ananas-Kokos-Melange, aber euer Interesse an dem Strand-Klassiker ist ungebrochen. Dass die Pina Colada ihre Platzierung im Wesentlichen gehalten hat, ist da nur folgerichtig.
15. Espresso Martini (↑23)
Anderswo hält man den Käffchen-Trend längst für beendet, “to wake me up and fuck me up” wäre mal gewesen. Denkste, den Espresso Martini kriegst du nicht ins Bett – bei uns steht er sogar erst auf. Ist übrigens auch bei Difford’s Guide so, wo der Drink aktuell auf der 3 herumgeistert und jedes Jahr ein ganz kleines bisschen weiter nach oben wandert.
14. Whiskey Sour (↓8)
Vielleicht der übers Jahr hinweg konstanteste aller Cocktails auf dieser Webseite, außer an Silvester brechen die Zugriffszahlen zu keiner Jahreszeit und an keinem Feiertag aus. Das reicht im Jahr 2022 allerdings nicht mehr, um sich in den Top 10 zu halten.
13. Martini (↓9)
Im Durchschnitt verbringt ihr 5:22 Minuten mit der Rezept-Seite für den klassischen Gin-Martini. Heißt wohl, ihr lest euch unsere erschöpfenden Ausführungen zu der eigentlichen simplen Kombo aus Schnaps und Schnaps tatsächlich durch – dafür ein tief empfundenes Danke, für die Top 10 reicht aber auch das nicht mehr.
12. Dirty Martini (↑19)
2021 schrieben wir an dieser Stelle: “Unser Lobgesang auf salzigen Olivenschleim im Martini landet nur deswegen auf Platz 19 dieser Liste, weil wir das Zeug so unglaublich feiern, dass wir wirklich jeden einzelnen deutschsprachigen Fan des Drinks irgendwann mal hier begrüßen durften. Dafür ein unglaublich großes Danke!” Dass das Ding im Jahr 2022 nochmal klettert, kann dagegen nur heißen, dass das Interesse an der Nummer tatsächlich steigt. Auch bei Difford’s kommt der Drink auf der aktuellen Liste zum ersten Mal vor, wenn auch nur auf der 97. Freut uns natürlich. Darauf ein Tässchen Olivenlake.
11. Sex on the Beach (↓10)
Immerhin ist er nicht mehr in den Top 10, 1,7 Prozent vom Gesamt-Traffic macht der Sex on the Beach trotzdem noch aus. Wohlgemerkt immer noch von Google-Seite 2 aus. Hach, naja. Wir sind glücklich, wenn ihr glücklich seid.
10. Bahama Mama (↑11)
Wir haben ihm letztes Jahr mal ein neues Bild spendiert, für euch kein Grund, groß was am Nutzerverhalten zu ändern – außer, dass der Bahama Mama es 2022 zum ersten Mal in die Top 10 schafft. Geschmacklich und handwerklich sicher streitbar, uns freuts – kaum ein Artikel begleitet uns seit 2016 so stabil.
9. White Russian (↓3)
Das Interesse am White Russian lässt auch in unserer Wahrnehmung nach, Grund dafür ist wohl, dass die Leute, die noch aktiv The Big Lebowski geschaut haben, langsam aufhören, abends wegzugehen. Man könnte sich darüber aufregen, aber solang die bei jeder Ausstrahlung des Films im linearen TV weiterhin zuverlässig 2 Stunden lang die Webseite stürmen, ist das für uns okay.
8. Cosmopolitan (↓5)
Bekam dieses Jahr ein neues Bild von uns spendiert, musste trotzdem einige Plätze abgeben. Auch hier muss man wohl davon ausgehen, dass die Trends settenden Sex and the City-Ladies langsam in der Vergessenheit verschwinden und nicht mehr so ganz als Zugpferd taugen. Tut dem rosa Drink aber wohlgemerkt noch immer keinen Abbruch, der Platz in den Top 10 steht stabil.
7. Pornstar Martini (↑0)
Letztes Jahr haben wir quasi noch damit angegeben, dass der bei uns nicht auf der Seite, geschweige denn in dieser Liste stattfindet – da schiebt sich der Pornstar Martini halt mal von 0 auf 7. Noch immer kennt unserer Ansicht nach außerhalb der Nerd-Bubble keiner das Teil und praktisch niemand den wir kennen, trinkt die eher schwierige Originalversion ein zweites Mal – weswegen wir auch auf eine angepasste Version setzen. Wer auch immer jedenfalls diese Pornstar Martini-Fans sind – sie machen 2,5 Prozent unserer Nutzer aus.
6. Amaretto Sour (↑33)
Die Morgenthaler-Version des Amaretto Sour hatte 2021 nur 4 Monate Zeit, sich auf dieser Liste zu platzieren, 2022 schiebt er sich entsprechend ungeniert in die Top 10. Hätten wir vor dem Artikel nicht vermutet – aber solang wir einen Gutteil des Amaretto durch Bourbon ersetzen dürfen, sind wir einverstanden.
5. Mai Tai (↑6)
Haben wir vorhin den Bahama Mama als stabilsten Cocktailbart-Artikel seit 2016 bezeichnet? Der Mai Tai erschien ungefähr zeitgleich und performed ähnlich stabil auf etwas höherem Niveau. Anders als bei der saftigen Mama versteckt sich hinter diesem Drink aber Tiki-Hochkultur. Umso mehr freut uns der kleine Aufstieg um einen Platz.
4. Gin Basil Smash (↑7)
Dass Joerg Meyers grüne Gefahr spätestens diesen Sommer komplett durch die Decke ging, hebt ihn bei uns noch weiter nach oben – sogar einen Platz höher als bei Difford’s Guide. Knapp 3 Prozent der Gesamtnutzer kommen über den deutschen Cocktail-Exportschlager Nummer 1 zu uns.
3. Mexikaner (↑4)
Der Mexikaner rasiert, seit wir den Artikel gepostet haben und lässt sich seitdem auch nicht mehr aus den Top 10 schubsen. Ob wirklich alle Besucher auch unserer Empfehlung zu besseren Varianten mit mehr Aroma folgen, wissen wir freilich nicht – aber selbst wenn’s am Ende doch Korn mit Tomatensaft und Tabasco wird, haben wir unser möglichstes getan. Und für den Mexikaner reicht’s für’s Treppchen.
2. Old Fashioned (–)
6,86 Prozent aller Besucher auf cocktailbart.de wollen einen Old Fashioned – und das Rezept zur eigentlich simplen Kombination aus Zucker, Whiskey, Bitters. 2021 sah es kurz so aus, als könnte der Drink sogar den örtlichen Platzhirsch vom Barhocker stoßen, aber nein: Auch 2022 muss sich der ultimative Klassiker dem ingwertastischen Performance-Monster geschlagen geben.
1. Moscow Mule (–)
Seit 2019 ist der Moscow Mule durchgängig der bestlaufende Artikel auf cocktailbart.de, die beiden Jahre zuvor kam er auf der 2 ins Ziel hinter dem Gin Tonic. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht der Mule 2020, sofern man Google Trends glauben darf und auch bei uns gehen die Besucherzahlen für die Rezept-Seite zurück. Machte der Drink 2019 noch 15 Prozent vom Gesamt-Volumen aus, sind es 2022 keine 9. Ob es nächstes Jahr dann endlich einen Thronfolger geben wird? Hängt wohl davon ab, wie lang der Winter wird – denn seit dem Kälteeinbruch sind die Nutzerzahlen für den Old Fashioned spannenderweise wieder deutlich über denen des Moscow Mule …