Das Cocktail-Rezept für die White Lady
- 6 cl London Dry Gin
- 2 cl Cointreau
- 1 cl Zuckersirup
- 3 cl Zitronensaft
- Optional: 2 Dashes Ginger Bitters oder Orange Bitters
- 1 Eiweiß
Alle Zutaten zunächst ohne, danach noch einmal mit Eis sehr kräftig shaken und eine gefrostete Coupette abseihen. Mit einer Zitronenzeste abspritzen und garnieren. Trinken.
Die Einkaufsliste für diesen Cocktail
- Malfy Gin*
- Quarantini Dry Gin
- Hepple Gin*
- Gretchen Gin*
- Rutte Dry Gin*
- Zuckersirup*
- Cointreau*
- Coupette-Glas*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Man kennt den Whiskey Sour, man kennt den Gin Tonic und im Laufe einer Genießerkarriere (wir vermeiden hier explizit das Wort Säuferlaufbahn, damit ihr euch besser fühlt) kommt man an beidem unweigerlich vorbei. Im Zuge dessen stellt so mancher von uns sich und anderen irgendwann zurecht die Frage: Gibt’s eigentlich einen Gin Sour? Prinzipiell lautet die Antwort auf so eine Frage immer erstmal ja, weil man eigentlich aus allem einen klassischen Sour machen kann: Schnaps, Zitrus, Zucker, das Basis-Rezept ist Gegenstand vieler Diskussionen, aber sicher kein Geheimnis.
Der Grund, warum ihr den den Gin Sour im Gegensatz zum Whiskey Sour so gut wie nie auf einer Karte seht: Die White Lady ist der deutlich bessere Drink und im Prinzip genau das Gleiche; sie ist ein Gin Sour, genauer gesagt ein New Orleans Sour – so nennt man Sours mit Orangenlikör als Zuckerquelle. Der wohl bekannteste Vertreter dieser speziellen Subkategorie ist die Margarita – die dann auch jedweden nicht von ihr selbst abstammenden Tequila Sour praktisch unnötig macht. Und ja, genauso ist es dann auch mit einem Gin Sour.
Die Story hinter der White Lady
Die White Lady ist einer dieser vielzitierten “Prohibitionsdrinks”, sie entstand Ende der 1920er-Jahre. Obwohl, eigentlich mixte der Erfinder der White Lady – der bekannte Bartender Harry McElhone – die erste Version schon 1919 im Londoner Ciro’s Club, also sogar noch vor Beginn der Prohibition in den USA. Damals allerdings bestand der Drink aus weißer Crème de Menthe, Cointreau und Zitronensaft. Klingt erstmal seltsam und schmeckte wohl auch so – dem Cocktail war kein Erfolg beschieden.
Erst 1929, in seinem eigenen Laden “Harry’s New York Bar” in Paris setzte er auf Gin statt Crème de Menthe. Das kam an. So gut, dass der andere berühmte Bartender-Harry dieser Zeit, Harry Craddock, den Drink in seinem bis heute weltberühmten Savoy Cocktail Book verewigte und ihm damit einiges an Aufmerksamkeit einbrachte. So viel, dass manche Quellen den Ursprung des Drinks dann auch im Savoy sehen, die sind jedoch deutlich in der Unterzahl. Egal, ob man das Rezept aber jetzt im Savoy-Buch oder McElhones eigenem Werk ABC of mixing Cocktails sucht: in beiden besteht der Drink nur aus drei Zutaten, die meisten modernen Varianten fügen noch Eiweiß und Zuckersirup hinzu. Auch wir sind da große Fans von:
Glas & Barwerkzeuge
Zutaten
- 6 cl London Dry Gin
- 2 cl Cointreau
- 1 cl Zuckersirup
- 3 cl Zitronensaft
- 2 Spritzer Ginger Bitters oder Orange Bitters (optional)
- 1 Eiweiß
Zubereitung
- Alle Zutaten zunächst ohne Eis kräftig shaken.
- Noch einmal mit Eis sehr kräftig shaken und eine gefrostete Coupette abseihen.
- Mit einer Zitronenzeste abspritzen und garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Warum dieses Rezept und kein anderes?
Das Originalrezept setzt auf eine klassische Sour-Rezeptur von 2:1:1, wohl auch, weil der Drink damals im Wesentlichen als Sidecar mit Gin statt Brandy verstanden wurde. Das Problem ist nur, dass dieses Rezept eine für die meisten Gaumen geschmacklich flache White Lady ergibt. Es fehlt ihr an Balance und Komplexität. Die gängigste Variante setzt hier auf einen kleinen Splash Zuckersirup, meist etwa 1 cl. Dazu kommt Eiweiß – diesen Sour-Trick kennt man von der Boston Sour-Variante des Whiskey Sour und sie verleiht der White Lady eine fantastisch-cremige Konsistenz und auch eine superschicke Haube, mit der der Drink endlich seinem Namen alle Ehre macht. White Ladys ohne Eiweiß sind eher gelblich und stehen der Erwartungshaltung ihrer Trinker eher gleichgültig gegenüber.
Die Bitters haben wir nach einer Feedbackrunde auf Instagram hinzugefügt, bei der uns die User @flo.butch und @serverdbysoberon mit ihren persönlichen Varianten dieses Drinks versorgt haben. Aus denen haben wir uns dann einfach die simpelsten Adaptionen herausgepflückt. “Simpel” heißt in dem Fall aber nicht “einfach”, denn beide Bitters-Varianten geben dem Drink eine spannende zusätzliche Frische und Komplexität, die wir im Nachgang nicht mehr missen wollen. Trotzdem bleiben sie als “Optional” im Rezept, da sie eben klassisch nichts darin verloren haben.
Der richtige Gin für diesen Drink
Ein klassischer, nicht zu überdrehter Dry Gin oder London Dry Gin, gerne mit ausgeprägter Zitrusnote ist hier eine hervorragende Wahl. Quarantini Dry Gin, Malfy Gin, Gretchen Gin oder der Rutte Dry Gin machen ganz fantastische White Ladys, aber auch Wacholder-lastige Gesellen wie der Hepple oder ein Juniper Jack funktionieren hier gut, wenngleich auch deutlich kräftiger und kräutriger im Gesamtergebnis.
Tut’s auch ein anderer Triple Sec?
Klar – auch der Revolte Dry Curacao, Grand Marnier oder Pierre Ferrand Dry Curacao führen zu hervorragenden Ergebnissen. Nur von den günstigen, bunten Triple Sec-Flaschen für teils unter fünf Euro solltet ihr Abstand nehmen. Die schmecken oft künstlich, während die besseren Qualitäten den Drink einfach mit einer subtilen, aber merklichen und großartigen Orangen-Note unterlegen. Falls ihr gar keinen hochwertigen Triple Sec zu Hause habt, bleibt aber Cointreau die massentauglichste und in den meisten Rezepten dieser Art originale Wahl.
Die Einkaufsliste für diesen Cocktail
- Malfy Gin*
- Quarantini Dry Gin
- Hepple Gin*
- Gretchen Gin*
- Rutte Dry Gin*
- Zuckersirup*
- Cointreau*
- Coupette-Glas*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
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Eigentlich ist doch ein Gin sour ein Gin fizz oder?
Ein Fizz ist per Definition ein verlängert oder aufgefizzter Sour – ist also gar nicht mal so falsch. Ein reiner Gin Sour wäre trotzdem ohne Sprudel und ist in der Form ein sehr seltener Drink. Da bewegen wir uns in sehr kleinteiligen Definitions-Sphären der Cocktailkultur 🙂
Servus, schön mal einen Kollegen aus der Heimat anzutreffen. Ich mixe aber nur gelegentlich, eher Whiskys, zum Teil auch Rum. Mich würde mal das bestmögliche Whisky Sour Rezept interessieren. Habe da unlängst bei Falco in Leipzig einen phänomenal guten getrunken. Und einen Cocktail namens Blutwäsche, der neben roten Rüben Laphroaig 10 enthielt!?
Moin Armin,
Blutwäsche kenne ich nicht, aber Rote-Bete-Saft rockt. Was das beste Whiskey Sour-Rezept angeht: Auch keine Ahnung. Unsere Gedanken dazu findest du hier: https://cocktailbart.de/cocktails/cocktails-mit-whisky/whiskey-sour/ aber bis wir das beste gefunden haben, müssen wir noch ungefähr 50 Jahre weiterprobieren 😉
Servus, ihr habt eine echt tolle Seite, werde ich mal auf Facebook empfehlen.
Einige Anregungaufen noch: es gibt keine direkte Verlinkung zu den Blogs – auf der Startseite, das geht etwas unter.
Auch wäre cool noch ein Link/Rubrik ‘News und Veranstaltungen’, wo ihr zum Beispiel auch hin geht oder man sich mal treffen könnte…
Und schließlich wäre cool, wenn man eine E-Mail erhielte, wenn ihr einen Kommentar beantwortet habt, so dass man auch schnell darauf verlinken kann.
Moin, danke dir – auf welche Blogs genau wünscht du dir denn eine Startseiten-Verknüpfung? Prinzipiell kommt man von dort direkt auf fast alle Cocktail-Artikel. Eine News-Rubrik gibt’s unter https://cocktailbart.de/newsguides/, aber live auf Messen sind wir fast immer eher spontan, erfahren tut man davon am ehesten über Facebook oder Insta. E-Mail zur Kommentar-Beantwortung: Tolle Idee – ich schau mal, wie wir das am einfachsten hinkriegen.
Einspruch hierzu: „die dann auch jedweden nicht von ihr selbst abstammenden Tequila Sour praktisch unnötig macht“. Die Tommy‘s Margarita ist ein Topsour, den ihr auch auf den Seiten habt und der ja ganz nah am Standard Sour Rezept ist.
Prost!